Hans Aretz (14.2.1929 – 1.8.2024)
Hans Aretz war bis zu seinem letzten Tag aktiv. Seit ein paar Jahren – so hatte er gesagt – spüre er, mit sich und seiner Welt im Reinen zu sein. „Ich habe keine Angst vor dem Tod oder was kommt. Natürlich hofft man, dass das Sterben erträglich sein wird. Es ist ein Geschenk – das, was danach kommt –, so empfinde ich das. Wir haben ja immer versucht, die Beziehung nach oben zu halten. Ich bin ganz ruhig.“
Hans war immer positiv eingestellt, hatte Humor und war ein Kämpfer. Nach dem Tod seiner Frau 2018 hat er sich auch aus dieser Zeit der Trauer herausgekämpft.
Hans und Irmgard waren 61 Jahre verheiratet. Beide liebten die Musik und hatten sich durch einen Singkreis kennengelernt. Musik brachte sie auch zur Fokolar-Bewegung: 1974 traten auf dem Katholikentag in Mönchengladbach auch Gen Rosso und Gen Verde auf. Schon immer hatten sie einen „frischeren Glauben“ gesucht, bei der Bewegung entdeckten sie nun ihre geistliche Quelle und Heimat.
Hans war durch und durch Familienmensch. Seine vier Kinder, sieben Enkelinnen und Enkel waren für ihn Ein und Alles. Als Jugendlicher hatte er die Nazizeit erlebt. In dem Haus, in dem er mit Mutter und Tante lebte – sein Vater war verstorben, als er ein Jahr alt war –, lebte auch der Blockwart, der alle Bewohner bespitzelte. Hans tat trotzdem seinen Messdiener-Dienst. Als 17-Jähriger arbeitete er dann bei den Amerikanern, bekam ab und zu Corned Beef, was für die Ernährung der Familie sehr wichtig war, und Zigaretten, die er „eintauschte“, unter anderem in eine Gitarre.
Seiner Stadt Mönchengladbach war Hans als städtischer Beamter in verschiedenen, auch leitenden Funktionen sehr verbunden. Durch seine Frohnatur und Beständigkeit tat er sich leicht, auch dort Beziehungen aufzubauen. So hat er viele Spuren der Liebe hinterlassen. Für viele – auch im Kernkreis – war er „Vorbild für gelebtes Evangelium“ und hat mit seinem Leben viele „angesteckt“; seine „feine, wache Präsenz“ berührte, er war „richtig guter, treuer, zuverlässiger Wegbegleiter“, „bescheiden, aufrichtig, liebevoll, in den letzten Jahren ein väterlicher Freund.“
Zusammengestellt aus der Predigt bei seinem Abschied; bearbeitet von Gabi Ballweg; Foto: privat