Ein erstes Treffen des Vereins „Freunde Abrahams“ mit der Fokolar-Bewegung am 4. Mai 2024 ist nicht nur ein Informationsaustausch, sondern wird zu einer tiefen Begegnung und bereichernden Erfahrung.

„Wir sollten uns mal kennen lernen“, so die zunächst unverbindliche Anfrage von Frau Baur-Saleh, einer der muslimischen Vertreterinnen des Vereins „Freunde Abrahams“, nach einer interreligiösen Begegnung in der Münchner Nazareth-Kirche. Nach längerem Anlauf war es tatsächlich am 4. Mai 2024 im Pfarrheim von St. Thomas in München so weit, dass die beiden von Ursprung und Ansatz sehr unterschiedlichen Gruppierungen zusammenkamen, was sich dann als große Bereicherung erwies.

Prof. Dr. Stefan Wimmer stellte den im Jahr 2012 verstorbenen Prof. Görg als Gründer der Freunde Abrahams vor. Als Theologe und Ägyptologe widmete er einen Großteil seiner akademischen Arbeit der Erforschung der Religionsgeschichte sowie den Beziehungen zwischen dem alten Israel und dem Pharaonenstaat. Frau Baur-Saleh und Frau Bracker gaben uns Einblicke in die Arbeit von „Freunde Abrahams“.  Im Mittelpunkt steht die interreligiöse Verständigung zwischen Judentum, Christentum und Islam, auf wissenschaftlicher Grundlage. Zudem soll die Vermittlung der Erkenntnisse an eine breitere Öffentlichkeit gehen, insbesondere durch wissenschaftliche Bildungsangebote, geführte Ausstellungsbesuche und Exkursionen zu Lernorten und Begegnungen (z.B. mit kompetenten Vertretern der Religionen und der Religionswissenschaft). 

Im Anschluss daran stellten Marly und Hans-Peter Stasch, Maria Wienken, Barbara Wulf und Yildiz Daghan die Fokolar-Bewegung mit kurzen und treffenden Statements über Entstehung und Ziele vor.  Deutlich wurde dabei die der Bewegung typische Art des Dialogs, die auch vor Schwierigkeiten nicht Halt macht, sondern Brücken bauen und Beziehungen leben will, auch mit Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Religionen. Eine Filmeinspielung „Über alle Grenzen“, brachte den persönlichen Kontakt Chiaras mit Menschen verschiedener Religionen auf anschauliche Weise zum Ausdruck und zeigte auf, was Chiara selber unter Dialog und dem „Sich eins machen“ versteht. 

Diese vielfältigen Inputs regten zu einer intensiven Fragerunde an.  Auch beim anschließenden Imbiss mit selbstgebackenem Kuchen und Getränken kam es zu einem lebendigen Austausch unter den über 40 Teilnehmenden, einer bunten Mischung aus Zugehörigen der Freunde Abrahams, Mitgliedern der Pfarrei, muslimischen Studentinnen und unseren Leuten. 

Aus dem unverbindlichen „Wir sollten uns mal kennen lernen“ bahnte sich durch den Nachmittag mit den vielen interessanten Beiträgen und den persönlichen Begegnungen eine tiefere Freundschaft an, auf deren Weiterentwicklung wir sehr gespannt sind.

Ein paar Echos: 

„Ihr habt Euch so viel Mühe gemacht, alles so schön vorbereitet und die Informationen waren wirklich sehr wertvoll! Zwar habe ich schon öfter von der Bewegung gehört, aber mir noch nie was drunter vorstellen können. So bin ich allen, die mitgeholfen haben, sehr dankbar für den schönen Nachmittag!“

„Es war tatsächlich ein beeindruckendes Treffen, nicht nur erhellend das Video von Chiara Lubich, sondern im Besonderen auch die Darstellungen der Freunde Abrahams.“

„Als ich mich nach dem Treffen zuhause ausruhte, spürte ich in mir einen großen Frieden.“

„Der Moment des gemeinsamen Gebetes für den Frieden und der Stille am Ende hat mich am meisten angerührt.“ 

Ein Beitrag von Irmgard Knab. Die Fotos sind von Marly Stasch.