„Auf dem Hof – Nehmen wir uns Zeit“ ist ein Projekt, das aus dem Wunsch heraus entstanden ist, Räume der Geschwisterlichkeit zu schaffen, in denen wir uns ohne die Hektik des Alltags treffen können.
Das Charisma der Einheit von Chiara Lubich erinnert uns daran, dass es einen Weg gibt, um „dem Unendlichen zu begegnen“, und dieser Weg ist Jesus. Dieser Weg führt uns über die Begegnung mit dem Bruder und der Schwester neben uns. Wir sollten uns nicht nur Zeit nehmen, um dem Bekannten im anderen zu begegnen, sondern auch, um den wahren Schatz zu entdecken, der in jeder Person verborgen ist, und um Jesus im anderen zu erkennen.
In dieser Haltung erlebten wir, dass jedes Angebot eine Möglichkeit war, um sinnerfüllte Beziehungen aufzubauen: am Samstagnachmittag ein Kastanienfest im Innenhof, bei dem wir nicht nur den herrlichen Sonnenschein genießen konnten, sondern auch einige richtig große Kastanien probieren konnten. An diesem zauberhaften Ort nahmen die Kinder am Workshop „Tortenstillleben – Zeichnen und Malen, was du siehst“ teil und lasen aus dem Buch „La torta in cielo“ (Die Torte im Himmel). Am Abend versammelten wir uns im großen Saal, um von einigen Tessiner Jugendlichen etwas über das Genfest in Brasilien zu erfahren. Mit rund 2500 Jugendlichen aus der ganzen Welt hatten sie an dieser dreiwöchigen Erfahrung teilgenommen, zu der die Mitarbeit an einigen sozialen Projekten (zusammen mit Jugendlichen vor Ort), die Teilnahme am Jugendfestival in Aparecida, der Austausch von Lebenszeugnissen und die Zusammenarbeit in einigen thematischen Workshops gehörten. Durch ihre Erzählungen boten sie uns die Möglichkeit, an ihrer außergewöhnlichen Erfahrung teilzuhaben.
Am Sonntag traf sich der Chor „Note di Dono“ frühmorgens, um die Lieder für die Heilige Messe vorzubereiten. So konnten die Anwesenden einen tiefen und freudigen Moment der Begegnung mit Jesus in seinem Wort und in der Eucharistie erleben. Nach dem von allen vorbereiteten Mittagessen vertieften sich die einen in die Erfahrung einer Pfarrei in Chicago (USA), während andere das „Wort des Lebens“ für den Monat Oktober teilen wollten. Weitere Angebote waren Gruppentänze und Brettspiele.
Wir verabschiedeten uns mit dem Wunsch, in unserem täglichen Leben „Baumeister“ für menschlichere, gerechtere und solidarischere Beziehungen zu sein.
Ein Beitrag der Fokolar-Bewegung im Tessin. Fotos von Emilio Devrel und Francesco Scariolo.