Vor und nach dem Genfest waren Margaret Karram und Jesús Móran mehrere Wochen in Brasilien unterwegs und besuchten Gemeinschaften der Bewegung. Ein Bericht in mehreren Etappen: hier Mariapoli Ginetta

Nach dem Genfest in Aparecida machten Margaret Karram und Jesús Morán einen Blitzbesuch in der „Mariapoli Ginetta“; sie ist eine von drei Siedlungen der Bewegung in Brasilien. 

In den letzten Jahren wurden hier viele organisatorische Abläufe in den Blick genommen. Ziel: die Geschwisterlichkeit im Alltag besser bezeugen und so auf die Bedürfnisse und Fragen der Menschen antworten, die die Siedlung besuchen. 

Die Verwaltung ist jetzt dezentraler aufgestellt, sodass eine größere Beteiligung der verschiedenen Einrichtungen, aus denen die Siedlung besteht, möglich ist. Jede hat ihren eigenen Vorstand oder Verwaltungsausschuss aus Bewohnern der Siedlung sowie Fachleuten des jeweiligen Bereichs. Alle sind im „Siedlungsrat“ vertreten. „Mitverantwortung“ ist ein Schlüsselwort; das bedeutet auch, in allem Maß zu nehmen an der „Sendung“ der Siedlung: ‚aufnehmen, schulen, bezeugen und ausstrahlen‘. 2022 feierte sie ihr 50-jähriges Bestehen. 454 Bewohner leben auf dem Gelände und in der Umgebung. 

Margaret Karram und Jesús Morán vor dem „Stadtplan“ der Mariapoli Ginetta.

Die „Mariapolis Ginetta“ gehört zur Gemeinde Vargem Grande Paulista, nur eine Stunde von der geschäftigen Megametropole São Paulo entfernt. Wenn man hier ankommt, hat man einen ganz anderen Eindruck: viel Grün, keine Wolkenkratzer, Parks und Spielplätze für Kinder. Diese Lebensqualität eines kleinen Zentrums im Vergleich zu einer Metropole ist der Mehrwert des Ortes. Vierzehn Familien sind nicht zuletzt deshalb in den letzten Jahren aus verschiedenen Städten hierher gezogen. In Kürze beginnt auch der achte Schulungskurse für junge Menschen. Hoffnungsvolle Zeichen für die Zukunft.

„Diese neue Art der Verwaltung“, kommentierte Margaret Karram, „ist eine Möglichkeit, die Siedlung für alle zu öffnen, die zu ihrem Aufbau beitragen wollen. Nach dem Genfest habe ich eine große Hoffnung im Herzen; Ich hatte den starken Eindruck, dass Gott in diesen Tagen erneut an die Tür Brasiliens geklopft hat und uns auffordert, zu antworten und das zu unterstützen, was in den jungen Menschen aufgebrochen ist. Auch ihr habt jetzt eine neue Gelegenheit und die Verantwortung, zu verstehen, wie ihr ihnen ein Zeugnis des evangeliumsgemäßen Lebens in einer sozialen Gemeinschaft anbieten könnt.“

Beim Besuch im Gewerbepark „Polo Spartaco“ erzählt Mariza Preto: „2016 zeigte eine über Jahre angehäufte Verschuldung aufgrund von Zahlungsausfällen deutlich, dass die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Gewerbeparks gefährdet war. (…) Es waren schwierige Jahre, in denen vieles ausprobiert wurde. Der Wendepunkt kam 2019, als bei einer Ausstellung hier im Park die meisten Aussteller von außerhalb unserer Region kamen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir viele leere Hallen. Damals beschloss der Vorstand, Unternehmen und Unternehmer zuzulassen, die mit der ‚Wirtschaft in Gemeinschaft‘ nicht vertraut waren, aber nach ihren Grundsätzen handeln wollten. So kam es zu einer Art ‚Wiedergeburt‘: Jedes Unternehmen, das heute beitreten möchte, durchläuft einen Lernprozess über die Prinzipien, die wir hier leben, und hält sich an die Richtlinien eines Unternehmens der ‚Wirtschaft in Gemeinschaft.‘“ – Dreißig Jahre nach seiner Gründung besteht der Gewerbepark aus neun Gebäuden und beherbergt zehn Unternehmen mit insgesamt 90 Beschäftigten. „Die ‚Wirtschaft der Gemeinschaft‘ ist hier lebendig“, sagte Jésus Morán. „Neben dem charismatischen sehen wir hier auch den produktiven Aspekt, … Das zeigt uns, dass wir in eine neue Phase eingetreten sind, in der die Prophezeiung von Chiara Lubich lebendig ist.“

Über die SMF (Sociedade Movimento dos Focolari) engagiert sich die Siedlung in verschiedenen sozialen Projekten in der Region: im Bereich der Prävention für Jugendliche in gefährdeten Situationen, in der Begleitung ihrer Familien und für Obdachlose. Sérgio Previdi, Vizepräsident des SMF, erklärte: „Es ist nur der Beginn des kulturellen Projekts, das wir in diesem Gebiet und in unserer Stadt entwickeln wollen.“

Berichte über die weiteren Etappen finden sich hier:
Etappe 1: Amazonas-Gebiet
Etappe 2: Fortaleza
Etappe 4: Dreiländereck

Zusammengestellt von Gabi Ballweg nach Berichten von Stefania Tanesini auf focolare.org