Herr Klemens Halder (11.5.1945 – 21.10 2023)

Herr Klemens, wie die Pr­ä­mon­straten­ser-Chorher­ren angesprochen werden, ist am 11. Mai 1945 im Stubaital (Tirol) geboren und mit sechs Geschwistern aufgewachsen. Er blieb seiner Heimat und seiner Familie stets verbunden. Am 27. August 1963 trat er in das Stift Wilten bei Innsbruck in Tirol ein. Am 29. Juni 1969 wurde er zum Priester geweiht. Seither wirkte er als Religionslehrer und Seelsorger in verschiedenen Pfarren des Stiftes und übernahm auch zahlreiche Aushilfen.

Im Stift war er mit großer Begeisterung Archivar, Bibliothekar und Kustos der Kunstsammlungen. Weiter war er des öfteren Prior (Vertreter des Abtes), Novizenmeister und Magister der Studenten. Vielen Menschen ist Herr Klemens durch seine fachkundigen Beiträge zur Geschichte des Stiftes und seiner Pfarren bekannt, ebenso durch sein Buch über den Ordengründer, den heiligen Norbert von Xanten.

Die Menschen am Rande der Gesellschaft lagen Herrn Klemens am Herzen. So begleitete er jahrelang Flüchtlinge im Leuthaus des Stiftes und erzählte dazu einmal: „Ich habe Eltern gehabt, bei denen arme, einsame Leute des Ortes zur Unterhaltung, zu einer Jause willkommen waren. Im Heim des Stiftes Wilten, in dem ich während des Gymnasiums lebte, ist uns die Lage der Christen in Missions- und kommunistischen Ländern nahegebracht worden. Das weitete meinen geistigen Horizont. Als 1992 erste Flüchtlinge in Räumlichkeiten des Stiftes aufgenommen wurden, konnte ich der Kontaktmann zu ihnen sein. Solche Beziehungen waren und sind für mich eine bereichernde Ergänzung. Mein Glaube sagt mir: Im Hilfsbedürftigen wartet Jesus Christus auf meine Liebe. “

„Zu jedem guten Werk bereit“- dieses Leitbild des Prämonstratenserordens zog sich durch sein ganzes Leben; er tat gewissenhaft, treu und still seinen Dienst.

Seit den 1960er-Jahren war er mit der Fokolar-Bewegung verbunden, nahm an vielen Treffen der Ordensmänner teil und lebte das „Ideal der Einheit“ in Stille und konkreter Liebe. „Wir danken ihm für sein Zeugnis der gegenseitigen Liebe“, schreiben die Ordenschristen, die der Bewegung verbunden sind, über ihn.                  

Zusammengestellt von Gabi Ballweg, Foto: Sterbebild