Am Samstag, 31. Mai, und Sonntag, 1. Juni, reisten zum vierten Mal in den letzten Jahren etwa fünfzehn Tessiner für ein Wochenende nach Poschiavo. Die Gemeinschaft der italienischen Schweiz (Tessin und italienisches Graubünden) der Fokolar-Bewegung erwies sich als lebendig und geeint.
Begünstigt durch herrliches Wetter und die bezaubernde Landschaft des Valposchiavo traf sich am frühen Samstagnachmittag eine Gruppe von dreißig Personen im Gemeindesaal zu einem Moment, der dem Wort des Lebens gewidmet war. Nach einer Pause mit einem von den Einwohnern von Poschiavo freundlicherweise zubereiteten Imbiss ließen wir uns auf ein unterhaltsames Spiel ein, bei dem wir Aspekte aus dem Leben jedes einzelnen Teilnehmers miteinander teilten. Dieser spielerische Moment ermöglichte es uns nicht nur, uns kennenzulernen, sondern stärkte auch die Brüderlichkeit im Sinne des Evangeliums.
Wir treffen uns jedes Mal mit wachsender Freude bei gegenseitigem Kennenlernen, vor allem diejenigen, die sich erst seit wenigen Jahren dem Charisma der Bewegung angeschlossen haben. Die entstandene Freundschaft ist wirklich schön und tief, nach wenigen Worten kann man sich über Freuden, Schwierigkeiten und Schmerzen des Lebens austauschen und sich gegenseitig nicht nur spirituell, sondern bei Bedarf auch materiell unterstützen.
Viel Freude auch in den geselligen Momenten beim Abendessen oder beim Mittagessen am Sonntag.
Die Sonntagsmesse, die in der Stiftskirche von Poschiavo gefeiert wurde, brachte weitere Gedanken und Überlegungen zum Ausdruck, die uns helfen, Schwierigkeiten und menschliche Grenzen zu überwinden: „Auch eine kleine negative Sache kann, wenn sie nicht hinter sich gelassen und vergeben wird, mit der Zeit zu einer unerträglichen Last, sogar zu einem Hindernis der Liebe werden“. Dies ist ein Ansporn, damit die Geschwisterlichkeit unter uns mit Freude gelebt wird und wir uns immer vergeben können. Das Evangelium hat uns erneut gesagt: „Alle sollen eins sein“!
Auch diejenigen, die seit vielen Jahren zur Gruppe gehören, wollten nicht fehlen. Für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnten, waren einige Hausbesuche Ausdruck spontaner Freundschaft und des Ideals, das uns verbindet.
Wir wurden in Privathäusern und Hotels am wunderschönen zentralen Platz des Dorfes untergebracht. Ein besonderer Dank gilt allen Freunden aus Poschiavo, angefangen bei Aldo, Rita und Nadia, die sich dafür eingesetzt haben, dass wir die sprichwörtliche Gastfreundschaft erleben konnten.
In den kleinen Dingen haben wir erkannt, dass es uns auch heute noch hilft, das zu befolgen, was Chiara Lubich uns vermittelt hat, als sie uns lehrte, mit Einfachheit und Wahrhaftigkeit die Einheit untereinander zu suchen, um ein erfüllteres Leben zu führen, während wir auf das warten, was kommen wird.
So entstand der Vorsatz, für die nahe Zukunft zu überlegen, ob wir dieses Treffen auf drei Tage ausweiten und/oder zwei Treffen anstelle von einem veranstalten sollten. Wir nehmen uns alles zu Herzen und wer weiß, was daraus wird.





Ein Beitrag von Luca und Marco Prisca. Fotos von Marco Bianchi.
Deutsche Übersetzung von Dirk M. Kennis unter Berücksichtigung des Sprachstils im italienischen Original.