Reinhard Stutz (2.2.1930 – 18.11.2024)
Reinhard ist in Zürich geboren und aufgewachsen. Als Bildhauer und Kunstmaler fand er seine Berufung.
Auf einem Künstlerball lernte er seine Elisabeth kennen und lieben. Bald läuteten die Hochzeitsglocken für die beiden und dem Paar wurden vier Kinder geschenkt.
Anfang der 1960er-Jahre begegneten sie der jungen Fokolar-Bewegung in der Schweiz und spürten beide die Berufung als verheiratete Fokolare zu leben. Anfangs fuhren sie mit einem Mofa zu den Treffen, Reinhard vorne, Elisabeth hinter ihm. Sie engagierten sich vielfältig, leiteten jahrelang Familienrunden oder gestalteten unzählige wunderschöne Saaldekorationen für verschiedene Anlässe.
Reinhards Händedruck war bis zum Schluss überraschend kräftig – die Hände eines Künstlers, eines Bildhauers! Im Fokolar betonte er stets, dass die Bezeichnung „Künstler“ etwas hochgegriffen für ihn sei, denn er fühle sich oft unfähig, etwas künstlerisch Wertvolles zu vollbringen. Diese Bescheidenheit hat uns immer fasziniert. Bis ins hohe Alter arbeitete Reinhard täglich in seinem Atelier an Skulpturen und Bildern.
Im Fokolar haben wir ihn als jemanden wahrgenommen, der eine tiefe Zufriedenheit ausstrahlte. Reinhard war dankbar für kleine Dinge – sei es ein Gedicht, eine Blume oder ein Vogel.
Reinhard hatte einen Glauben, der auch Fragen zuließ. Oft hat er mit Gott gerungen, mit ihm auf seine feine Art gehadert. Das Wort „Warum“ charakterisierte in gewisser Weise seinen Glauben.
Am lautesten war dieses Warum, als Elisabeth vor mehr als 20 Jahren so unerwartet und plötzlich starb. Immer wieder fragte er Gott, warum sie so früh gehen musste, und Gott schien zu schweigen.
Dieses „Warum“ wurde mit der Zeit leiser, tauchte jedoch ab und zu wieder auf. In der letzten Zeit hatten wir den Eindruck, dass Gott ihm die Antwort zuflüsterte und er sie verstand. So konnte er ganz ruhig sterben und zum Himmlischen Vater und zu seiner Elisabeth zurückkehren.
Ein Beitrag von seinem Fokolar in Zürich; Foto: privat