Regine Claßen (24.8.1937 – 29.5.2024)

Nie zufrieden mit dem ersten Anschein; nachfragen, in die Tiefe gehen; das Entdeckte mit „Jesus in der Mitte“ gemeinsam betrachten; daraus ableiten, wie das Leben des Ideals gelingen kann: Regine war eine stets Suchende. 

Sie wuchs mit ihren Brüdern im Rheinland auf, besuchte dann die von Nonnen geleitete Marienschule in Opladen. In der Oberstufe wechselte sie auf das erzbischöfliche Gymnasium in Köln. Prägende Zeiten für einen jungen Menschen auf der Suche nach Gott.

Regine studierte Pharmazie, heiratete und bekam zwei Kinder. Ihr Mann starb sehr früh. In der Zeit der Trauer suchte sie den Kontakt mit den Klarissen in Siegen. Durch diese und Pastor Günter Freitag lernte Regine die Fokolar-Bewegung kennen. Schon bald wollte sie mehr hören und wissen. Über viele Jahre fuhr sie regelmäßig zu Treffen nach Köln. Hier erlebte sie ein „Leben nach dem Wort“, erfuhr das Leben der Einheit und begegnete einer Spiritualität, die auch sie leben wollte.

Sie nahm Sabbatzeiten in Ottmaring und Loppiano. Dafür und um die Quellen des Ideals in Originalsprache studieren zu können, lernte sie Italienisch. Ihre Apotheke in Neunkirchen (Kreis Siegen) hat sie in dieser Zeit vertrauensvoll fähigen Mitarbeiter/innen überlassen.

Mit großem Eifer brachte sie auf vielfältige Weise Menschen mit der Spiritualität der Einheit in Kontakt. Sie verteilte das „Wort des Lebens“, gründete Gesprächskreise, lud zu Treffen ein und betreute zeitweise die Vorfreiwilligen. Die Gütergemeinschaft lebte sie in großzügiger Weise. So unterstützte sie vielfältige Initiativen, auch weltweit. Bei vielen Busfahrten nach Castel Gandolfo fuhr ein von ihr zusammengestelltes und gespendetes Medikamentenpaket mit!

Regine liebte ihre Hunde, meist Dackeldamen! Sie waren unzertrennlich. Ab 2014 kam sie – mit Hund, in der Bahn – für einige Jahre zum Kernkreis nach Köln. Die Reise wurde immer beschwerlicher. Trotzdem machte sie sich mit Freude und Zuversicht auf den Weg. Nach dem Treffen blieb sie gerne noch etwas und erzählte von ihren Enkelkindern. Deren Aufwachsen hatte sie liebevoll im Blick.

Durch ihr Leben als Freiwillige hat Regine in unserer Gesellschaft Spuren hinterlassen.

Zusammengestellt von Gabi Ballweg; Foto: privat