Ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen (Ez 36,26)

Spirituelle Exerzitien in St. Maurice: Vereinigung mit Gott – Vereinigung mit den Brüdern und Schwestern

„Wir haben die Herzensverbundenheit mit Gott, aber auch mit Jesus in jedem Einzelnen und in unserer Mitte erfahren“, betonten mehrere der 30 Teilnehmer der Exerzitien, die vom 29. Mai bis zum 2. Juni stattfanden.

Wir hatten bereits im letzten Jahr Exerzitien organisiert, aber… Gott wiederholt sich nicht. Tatsächlich äußerten sich mehrere Teilnehmer voller Staunen: „Es kommt uns vor, als wäre alles neu.“

Florence Gillet, Fokolarin und Theologin, hat uns anhand von Briefen aus den 50er- und 60er-Jahren geholfen, in das Denken und Leben von Chiara einzutauchen. Ein Leben, das uns die Augen und vor allem das Herz öffnet, um Gott so kennenzulernen, wie er ist: als Tröster, der die Initiative ergreift, um mit einem mütterlichen Herzen zu lieben, das uns umarmt und uns seit Ewigkeiten „geträumt“ hat (Meditationen, Nouvelle cité, Paris. 1966).

Die Meditationen wechselten sich ab mit Zeiten der Stille in einem persönlichen Herz-zu-Herz-Gespräch mit Gott. Aber auch mit dem Austausch zu zweit oder in Gruppen, entsprechend – wie Chiara es gerne definierte – dem „Mehr” unserer kollektiven Spiritualität, was die Früchte der Vereinigung mit Gott in allen verstärkt hat.                     

Martin Hoegger (reformierter Pastor, Freiwilliger der Bewegung) hat uns mit seinem Wissen und seiner Erfahrung geholfen, unsere Verbindung zu Gott durch Techniken des Lesens und Meditierens biblischer Texte zu vertiefen und auch untereinander Gemeinschaft zu schaffen. Seine Schlussfolgerung am Ende der Exerzitien hat uns das Wesentliche in die Hände, aber vor allem in unsere Herzen gelegt, um in dieser Realität „des sich wandelnden Herzens” voranzukommen.

„Um ein hörendes Herz zu bitten bedeutet, die Stimme Gottes empfangen zu wollen und sich ihm ganz zur Verfügung zu stellen. Zuhören zu können ist die größte Gabe, das Kostbarste, was es gibt. Unser Leben verändert sich, wenn wir wirklich gehört worden sind.”

Der gemeinsame Austausch in einer Haltung des aufmerksamen Zuhörens hat uns erfahren lassen, was es bedeutet, „eine Familie zu sein“. Tatsächlich haben viele die Herzlichkeit und das Vertrauen gespürt, die unverzichtbar sind, um sehr persönliche Erfahrungen zu teilen.

„Große Tiefe, große Gemeinschaft, großes und lebendiges inneres Licht“. So können wir diese Tage zusammenfassen.

Text und Fotos von Maricris Devrel.

Übersetzung aus dem Französischen von Dirk M. Kennis unter Berücksichtigung des originalen Sprachstils.