Der Anschlag in Solingen hat die Migrationsfrage noch einmal mehr zu einem aktuellen und brisanten Thema werden lassen. Das „Forum Politik und Geschwisterlichkeit“ in Solingen hat deswegen a, 2. Oktober 2024 zu einem Abend ins Mariapolizentrum Frieden eingeladen unter dem Thema Migration, Einreisestopp – Zurückweisung – Abschiebung…???“

Ursula Dörpinghaus und Illes Hertwich berichten:

Mit dem Rechtswissenschaftler Jan Welzel, dem Beigeordneten für Bürgerservice, Recht, Ordnung und Soziales der Stadt Solingen, konnten wir für das Thema einen qualifizierten Referenten gewinnen.

Etwa 20 Personen kamen am Abend ins Zentrum Frieden: Neben den Angehörigen der lokalen Gemeinschaft waren es Freunde des Forums Politik und Geschwisterlichkeit, eine bunte Mischung aus verschiedenen Nationalitäten, darunter auch Personen mit Migrationshintergrund, Angehörige verschiedener Religionen und Weltanschauungen.

Schnell wurde durch die Ausführungen von Jan Welzel die Komplexität des Themas deutlich, es gibt keine einfachen Lösungen, schon gar nicht solche, die durch die einfachen, populären Aussagen bestimmter Parteipropaganda suggeriert werden.

Uns wurden die völkerrechtlichen, europäischen und nationalen Regeln zur Migration aufgezeigt. Das schärfte das Bewusstsein, in ein jeweils größeres Gefüge eingebunden zu sein: Kommune, Land, Bund und EU: alle entsprechenden Regeln und Gesetze gilt es zu befolgen. Guter Wille reicht da nicht aus, auch in einer Politik der Geschwisterlichkeit haben Gesetze und Regelungen ihren Platz. Uns wurde klar, dass wir aufeinander verwiesen sind, es braucht Respekt füreinander und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Wenn wir uns nicht mit verallgemeinernden Schlagworten abspeisen lassen wollen, müssen wir genau hinsehen, uns ausreichend informieren und die Diskussion mit Respekt und Geduld füreinander führen. Und dann brauchen wir natürlich Welt-und Weitblick, denn das Problem der Migration lässt sich auf Zukunft gesehen nur international lösen, ausgehend von dem Konzept der einen Menschheitsfamilie.

Die Teilnehmenden waren sehr froh über diesen Abend, an dem diese Art des Miteinanders bereits geübt wurde. Auch der Referent bedankte sich, weil er das Thema in unaufgeregter Weise und umfassend darlegen konnte – etwas, das in diesen Tagen nicht selbstverständlich ist.

Ein Beitrag von Illes Hertwich und Ursula Dörpinghaus. Fotos von Hermann Josef Dörpinghaus.