Ein irgendwie überraschender Titel für einen Tag der Fokolar-Familie. Die Zonette Köln hat es ausprobiert – und einen wundervollen Tag gemeinsam verbracht. Hier erzählen sie uns, was sie gemacht und erlebt haben.

Papst Franziskus nennt die Zärtlichkeit eine „…Tugend, die in diesen Zeiten hektischer und oberflächlicher Beziehungen etwas ausgeklammert wird“. Am Sonntag, dem 16. Juni 2024 haben wir uns mit etwa 50 Personen wirklich aller Altersstufen und auch aus verschiedenen Nationen in Solingen im Zentrum Frieden mit diesem Gedanken beschäftigt.

Zärtlichkeit prägt unsere Familie, unseren Alltag gerade in kleinen Dingen: wie reden wir miteinander, wie gehen wir auf andere zu, wie hören wir zu, wie schauen wir den anderen an? Ist es die liebevolle Art und Weise, mit der Gott uns anschaut? 

Dies haben wir am Sonntag miteinander ganz spielerisch erlebt. Nach einem kurzen Impuls am Morgen gab es ganz verschiedene Spielstationen zu erkunden: Kartenspiele, Fische und Boote angeln, Eierlauf, Drachenwürfeln, Flipkick-Meisterschaften zwischen Groß und Klein und eine Zuckerwürfelstapelchallenge gehörten genauso dazu wie das Basteln einer Friedenstaube. Um die Mittagszeit dann ein Moment des Innehaltens für den Frieden, gestaltet mit unseren Wünschen, Bitten und Musik. Viel Zeit und Raum gab es auch für Gespräche. Faszinierend war es, dass sich die Spielgruppen immer neu zusammensetzten. Einige Eindrücke verdeutlichen, wie gut uns dieser gemeinsame Tag getan hat:

„Der Tag der Familie war für mich von einer großen Einfachheit und Tiefe geprägt.“ 

*Ein kleines Mädchen machte allein den Eierlauf, wollte sorgfältig alle bunten Eierfarben durch den Parcours tragen, fiel eines auf den Boden, kein Problem, aufheben, auf den Löffel legen und weiter. Nur das Tun im Augenblick und die Freude an den bunten Farben waren wichtig.“ 

*Eine Frau aus der Nachbarschaft kam in der Mittagszeit mit ihrer Mutter vorbei. Ich schenkte ihr eine gebastelte Friedenstaube, sie dankte und sagte sofort, „die bringe ich jemandem aus meiner Wohngruppe, der sehr krank ist“.

Keine weltbewegenden Dinge – könnte man einwenden und dennoch lag ein großer Friede und eine Freude über dem ganzen Tag. Wir haben miteinander erlebt, dass all diese kleinen Momente unser Zusammenleben prägen und verändern – das nehmen wir nach einem entspannten Tag mit nach Hause. 

Ein Zitat von Albert Schweitzer drückt es so aus: „Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir es nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind.“ Unsere Erfahrungen am heutigen Tag in der großen Familie machen uns Mut, mehr von dieser Herzlichkeit im Alltag zu wagen.

Ein Beitrag von Barbara Cremer und Roseli Weber. Fotos von Wolfgang Cremer, Illes Hertwich und privat. Zeichnungen von Roseli Weber. Demnächst gibt es noch mehr von diesen Zeichnungen. Wir werden sie hinzufügen und sie dürfen heruntergeladen und für eine Begegnung benutzt werden.