
Annerose Kitzol (4.1.1939 – 6.6.2025)
Als Einzelkind war sie sehr mit ihren Eltern verbunden. Nach der Ausbildung lernte sie ihren Mann Alex kennen. Sie zogen zunächst in die Nähe von Stuttgart, kamen dann mit drei Kindern nach Seibersbach (Hunsrück) zurück. Mit ihrem offenen, frohen Wesen war Annerose in der Frauengemeinschaft und Pfarrgemeinde vielfältig aktiv. Über den Fokolarpriester Hubert Nickels kam sie in Kontakt mit der Spiritualität, nahm an unterschiedlichen Treffen teil. In ihr wuchs die Berufung als Freiwillige. Sie engagierte sich weiter in der Pfarrgemeinde; es entstanden neben einem Wort des Lebens-Kreis viele Aktivitäten und Projekte. In dieser Zeit kam ihre jüngste Tochter zur Welt, ein großes Geschenk für Annerose.
Kitzols hatten ein offenes Haus, leb-ten Gastfreundschaft. Annerose nutzte ihre kreative Art, um über Jahre mit vielen anderen den Weihnachtsmarkt zu organisieren. Die Erlöse gingen an Bischöfe in Pakistan und Brasilien. Mutig organisierte sie im Ort ein Konzert von Gen Verde mit etwa 2000 Gästen. Aufgrund ihrer Beziehungsfähigkeit entstanden viele Netzwerke. Die Ökumene lag ihr sehr am Herzen.
Ihr Mann war Unternehmer; beide hatten guten Kontakt zu den Mitarbeitern, begegneten ihnen mit Offenheit. Wurde Annerose von muslimischen Mitarbeitern gefragt, antwortete sie ohne Scheu mit ihrer Hoffnung und Überzeugung im Glauben.
2011 verstarb ihr älterer Sohn. Dieser Schmerz bewirkte eine starke Liebe zu Jesus dem Verlassenen. So schrieb sie einer Freundin in deren schwerer Erkrankung von ihrer Zuversicht und der Erfahrung, dass Gott sich an Großzügigkeit nicht überbieten ließe; das stehe über ihrem ganzen Leben.
Die beginnende Demenz ihres Mannes kostete viel Kraft im Alltag; sie überforderte sich häufig. Anfang 2024 verschlechterte sich ihre Gesundheit schlagartig; sie musste in ein Pflegeheim in der Nähe der jüngsten Tochter umziehen. Ihr Mann war bereits dort. Bei jedem Besuch strahlte sie Dankbarkeit, selbst für kleine Zeichen der Zuwendung, aus.
Dankbar für ihr Vorbild, ihre Herzlichkeit und Nächstenliebe, ihr mutiges Glaubenszeugnis und ihre Treue zu Jesus dem Verlassenen werden wir „unsere“ Annerose im Herzen behalten.
Zusammengestellt vom Kernkreis Mainz; Foto: privat