Nelly Kardell (28.9.1936 – 23.1.2024)

Nelly wuchs als drittes von sieben Kindern im Kanton Baselland (Schweiz) auf. Als Jugendliche schon schloss sie sich der Marianischen Kongregation der Benediktinerinnen an, der sie bis zu ihrem Tod treu blieb. 

1959 lernte sie Hermann kennen, der aus dem Sauerland (Deutschland) kam. Ob die Ehe wirklich ihr Weg war, war für sie eine große Frage. Die Fokolar-Bewegung lernte sie 1960 kennen und verstand ihren Weg: „Wenn ich Jesus im anderen liebe, auch in meinem Mann, dann kann ich auch heiraten.“ 1962 heirateten die beiden und bekamen fünf Kinder. Gemeinsam nahmen sie an Mariapolis teil, bei denen Chiara Lubich und viele der ersten Zeit dabei waren. Nelly sagte: „Marilen hat mir das Ideal ins Herz gelegt; Bruna wurde später zur Hebamme…“

Trotz einiger Hindernisse hatte Nelly regelmäßigen Kontakt zum Fokolar in Köln. Sie verstand die Ehe als ihre erste Berufung, in der sie ihren Weg mit und zu Gott leben wollte.Zum Kölner Fokolar gehörte sie nun viele Jahre nach Stationen in anderen Fokolaren. Mit Treue und Großzügigkeit hat sie sich eingebracht. 

Nelly war eine großzügige, bodenständige und humorvolle Person. Sie ertrug Situationen, die sehr herausfordernd waren und mit denen sie zum Teil hart haderte. Dies verwandelte sich mit den Jahren in Milde und Dankbarkeit zu Gott mit tiefem Glauben an seine Barmherzigkeit. – So lang sie konnte, kam sie zu den Einkehrtagen und nahm bis wenige Wochen vor ihrem Tod an den Fokolarabenden telefonisch teil. Dabei war sie immer ganz präsent, aufmerksam und sprach wertvolle Worte. Ihre Treue zum Gebet hat uns beeindruckt: Wir wussten uns getragen. Auch, wie sie die lange chronische Krankheit ihrer ersten Tochter und den Tod ihrer jüngsten Tochter vor zwei Jahren mit festem Glauben an Gottes Liebe ertrug und aufrecht blieb, hat uns bewegt. Nach ihrem Tod fanden ihr Mann und ihr Sohn einen Brief, den sie in einer schlaflosen Nacht geschrieben hatte: „Lieber Gott, auf dass wir uns alle im Himmel wiedersehen! Die wir auf Erden verbunden waren. Danke für mein Leben und deine Barmherzigkeit! Herr erbarme dich unser. In tiefem Frieden, Nelly“ 

Zusammengestellt von den Fokolarinnen ihres Fokolars; Foto: privat