Juana Leist (30.1.1936 – 5.2.2024)
Zwei Tage nach einem unglücklichen Sturz wurde Juana Leist, Freiwillige aus Bad Vilbel (bei Frankfurt am Main), in die Mariapoli im Himmel gerufen. Geboren in Argentinien mit fünf Geschwistern verlor Juana schon als Einjährige ihre Mutter und kehrte mit ihrem Vater und den Geschwistern nach Deutschland zurück. Hier musste sie mit dieser einschneidenen Erfahrung im Gepäck getrennt von ihrer Familie bei Verwandten aufwachsen. Als Bankkauffrau lernte sie in Frankfurt ihren zukünftigen Mann kennen; sie heirateten und gründeten eine Familie mit drei Kindern.
Durch ihre Schwester Margareta, die in einen Missionsorden eingetreten war, lernte Juana die Fokolar-Bewegung kennen und begegnete 1982 beim Katholikentag in Düsseldorf zufällig Chiara Lubich. Diese Begegnung berührte sie im Innersten, sie blieb im Kontakt mit der Bewegung und vertiefte die Spiritualität der Einheit.
1991 begann sie ihren Weg als Freiwillige. Bald schon begleitete Juana auch interessierte Frauen in der Vorbereitungszeit ihrer Berufung klug, sensibel und umsichtig und führte sie liebevoll in das Leben im Kernkreis ein.
Ihr vielfältiges Engagement in verschiedenen Pfarreien und in der Pfarrbewegung äußerte sich in den feinfühligen Diensten, die sie dort übernahm: wie beim Empfangsdienst in der Kirche, in Sekretariats-, Verwaltungsrats- und Fahrdiensten oder auch in der persönlichen Betreuung von afrikanischen Priestern, die durch gemeinsame Gottesdienste auch den Kernkreis von Juana kennenlernten.
Durch schwierige persönliche Erfahrungen hindurch fand sie ihren Trost und inneren Frieden zunehmend in tiefem Gebet, bei Eucharistiefeiern und in der Geborgenheit im Kernkreis.
Viele gute Fügungen ermöglichten es, dass in ihrer Sterbestunde ihre Kinder und eine Vertreterin des Kernkreises dabei sein durften.
Das Vermächtnis, das Juana ihrem Kernkreis hinterlässt, lautet:
„Vergesst nicht den Blick nach oben!“
Zusammengestellt von Gabi Ballweg, Foto privat