
Christel Behrendt (28.1.1945 – 6.5.2025)
Der Vater blieb im Krieg verschollen. So wuchs Christel Behrendt allein mit ihrer Mutter im Ruhrgebiet auf. Sie lernte und arbeitete zunächst im Einzelhandel; sie engagierte sich stark in der katholischen Jugendarbeit. Ihr Pfarrer machte sie aufmerksam auf eine neue Ausbildung zur hauptamtlichen Mitarbeit in der Pfarrei. So begann sie 1975 in einer Gemeinde am Niederrhein ihre Ausbildung zur Pastoralreferentin. Durch einen Priester lernte sie die Fokolar-Bewegung kennen. Mit der Pfarrbewegung machte sie eine Romreise. Ihre Berufung fand sie bei den Freiwilligen.
Als hauptamtliche Seelsorgerin setzte sie sich mit ganzer Kraft und großer Leidenschaft für Pfarrei und Bistum ein. Ihr Pfarrer schrieb im Nachruf: „In ihrer einfachen und menschenzugewandten Art war Christel Behrendt beliebt und stets bereit, zum Wohl und Segen der Gemeinde beizutragen.“ Noch in den letzten Berufsjahren ließ sie sich zur Notfallseelsorgerin fortbilden. Auch wenn ihr die nächtliche Rufbereitschaft schwerfiel, wollte sie Menschen in der schwersten Stunde beistehen und Zeugnis geben von der grenzenlosen Nähe Gottes.
Treu nahm Christel an Treffen ihres Kernkreises, Einkehrtagen und am Leben der Pfarrbewegung teil. Sie lebte zwar allein, ohne eigene Familie, fand aber Freundinnen, mit denen sie tief verbunden blieb. Als Rentnerin zog sie als dritte des Freundschaftsbundes nach Dortmund. In ihrer neuen Heimatgemeinde setzte sie sich ehrenamtlich mit großer Freude ein. Nach einer schweren, langen Coronaerkrankung nahm ihre Lebenskraft deutlich und stetig ab. Auch eine langjährige chronische Krankheit, mehrere Unfälle und Stürze machten ihr, aber auch ihren Freundinnen mehr und mehr zu schaffen. Im Januar konnte Christel noch ihren 80. Geburtstag feiern. Vier Monate später entschlief sie unvermutet, friedlich im Krankenhaus. Ihr sanfter Tod erschien vielen als göttliche Gnade. So stand auch der Gottesdienst zu ihrer Beerdigung im Zeichen großer Dankbarkeit für ihr gelebtes Zeugnis christlicher Nächstenliebe. Ihre Freundinnen setzten das Wort des hl. Augustinus über die Todesanzeige: „Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe“.
Zusammengestellt von Christa Blome, Christa Leineweber, Gerda Knauer, Veronika Hembrock; Foto: privat