Hier findet ihr eine Auswahl der vielen Wünsche und Erinnerungen, die ihr uns geschickt habt. Welch ein Reichtum!

Nach dem Abitur habe ich (Ulrike) ein Jahr in der Gen-Wohnung in Ottmaring verbracht. Wir haben im Begegnungszentrum gearbeitet und am Leben der ökumenischen Siedlung teilgenommen. Bruna und Fons – beide waren das ganze Jahr über dort, wir haben uns täglich gesehen, zusammen gearbeitet, gefeiert, gespielt, gebetet. Wir haben ihnen zugehört und von ihnen gelernt, mindestens so viel von ihrem Leben wie von ihren Worten.
Wir, die wir „damals“ schon dabei waren, manche der ersten Fokolarinnen und Fokolare persönlich kennenlernen durften, auch Chiara live erlebt haben, wir haben ein besonderes Geschenk bekommen. Schon damals war ich fasziniert von diesen starken, so extrem unterschiedlichen Persönlichkeiten, die alle für das gleiche Ideal brannten. Das alles ist nur schwer zu vermitteln. Dachte ich. Bis ich eure vielen Zuschriften las, eure Erinnerungen, Erlebnisse, Anekdoten und Wünsche zu Brunas 100. Geburtstag.
Alles, was angekommen ist, wurde bereits übersetzt und wird zu Bruna geschickt. Auszüge können wir hier veröffentlichen. Entschuldigt die teils radikalen Kürzungen, es wäre sonst ein Buch geworden.

Ich empfand beim Lesen eurer Beiträge eine große Dankbarkeit. Gleichzeitig schien es mir, als würde Bruna mir verschmitzt sagen: „Na dann. Jetzt bist du dran.“ Vielleicht ist es das größte DANKE, das ich, das wir ihr heute sagen können: „Wir nehmen die Herausforderung an, das Ideal zu leben, hier und heute, mit all unseren Kräften.“

Wer war und ist Bruna für mich: authentische Popa in Einfachheit und mit großer Weisheit. Denke ich an Bruna, kommen mir zwei Worte:
DANKBARKEIT für ihr Leben und  MÜTTERLICHKEIT!!!
Inge Wahmhoff (Fokolar Augsburg)


Ohne Bruna hätte ich wohl den Weg ins Fokolar nicht geschafft, aber sie hat mich mit ihren Worten bis ins Innere bestärkt. Ich bin voller Dankbarkeit im Herzen für all das, was mir durch Bruna geschenkt wurde. 
Toni Bissinger (Fokolar Ottmaring)


Liebe Bruna,
seit Jahrzehnten schreibe ich dir zum Muttertag und zum Geburtstag einen Brief, um Dir zu danken für alles, was Du in meinem Leben bewirkt hast und immer noch bewirkst. Und jedes Mal fällt mir etwas Neues ein! Das Geschenk, das du uns zu deinem 100. Geburtstag machst, ist etwas unendlich Kostbares: Durch dein Leben zeigst du uns, wie man das Alter siegreich bestehen kann: Es geht nicht so sehr darum, selbst zu lieben, sondern darum, an die Liebe der anderen zu glauben! DANKE für dieses Vorleben, wenn die eigenen Kräfte nachlassen!
Deine Ulli (Büechl, Fokolar Friedberg)


Bruna empfahl mir, zu meiner schwerkranken Schwester ins Krankenhaus zu fahren. Sie rief dann jeden Morgen aus dem Urlaub an, um sich nach dem Wohlergehen meiner Schwester zu erkundigen. Eine Begebenheit aus dem reichen Schatz ihrer Liebe!
Elisabeth Scherf (Fokolar Solingen)


Liebste Bruna,
deinen Geburtstag wollen wir dieses Jahr nicht verpassen.
In großer Dankbarkeit für dein Leben und die vielen gemeinsam erlebten Momente wünschen wir dir Gottes Segen und alles Gute. Wir können dir sagen, dass du jeden Tag bei uns bist.
Eine feste Umarmung, deine
Maria und Poldi Weiss (Heidelberg)



Ich bin eine der ersten Gen in Deutschland, die geheiratet hat. Wir wollten Chiara folgen, so frei, engagiert und besitzlos – auch als verheiratete Fokolare – wie alle Gen damals. 
Bruna sagte mir einmal: „Gery, vergiss nie: du bist verheiratet! Das ist der erste Wille Gottes für Dich! Wenn Du einen Nachmittag in der Woche Zeit hast, dann komm ins Fokolar. Wenn Du eine Stunde in der Woche Zeit hast, dann stell diese Stunde dem Fokolar zur Verfügung. Wenn Du keine Zeit hast, dann tu den Willen Gottes von jenem Augenblick. Versprich mir das!“ 
Im Lauf der Jahre erfuhr ich, wie weise dieser Rat von Bruna war. Er wurde für mich keine Beschneidung, sondern eine Befreiung, den Willen Gottes zu suchen und entsprechend zu handeln. Er hat mir das Ideal und die Ehe gerettet. 
Danke, Bruna!  
Gery de Stefano (Fokolar Köln)


Ich habe sie als mütterlich und liebevoll erlebt, und dabei immer ganz klar im Ideal. Bruna hat mein Leben als Gen sehr geprägt.
Tina Rudert


Als mein Mann 2005 starb, hat Bruna am Morgen der Beerdigung bei mir angerufen, um mir ihre tiefe Einheit zu schenken: Sie würde jetzt in die Messe gehen und Alfons und unsere Familie Gott empfehlen. Das hat mich damals sehr gestärkt. 
Ich werde am 7. September sehr an sie denken und Gott danken, dass ich ihr begegnen konnte.
Monika Freybler


Ich habe immer wieder in Afrika mit Bruna gearbeitet. Nach einem langen und sehr sehr heißen Tag mit viel Arbeit saßen Bruna und ich abends vor dem Haus auf einer Bank. Bruna sagte: „Lass uns ganz nahe zusammenrücken, dass wir uns spüren. Wir sind eins!“ 
So war Bruna: immer ganz einfach, direkt und klar. 
Ich habe in Afrika auch viel genäht und eine Nähschule aufgebaut, damit die jungen Frauen damit Geld verdienen und für ihre Familien sorgen konnten. Ich habe auch ein Kleid für Bruna genäht. Auf dem Stoff waren Elefanten, dass weiß ich noch.
Josefine Linke (Freiwillige in Menden)


Bruna, du warst uns mehr als eine Mutter, mehr als eine Freundin, mehr als eine Schwester. Wenn immer wir dir begegneten, schenktest du uns Freude, Hoffnung, Mut und Zuversicht.
Gruß aus dem Kongo


Ich erinnere mich an eine Episode mit Bruna, als ich mein erstes Gelübde als Popa ablegte. Ihre Weisheit, sich in unsere afrikanische Kultur hineinzufühlen, berührte mich. Ich bin aus Uganda und in dem Jahr machten wir unsere Einkehrtage in Uganda. Bruna hörte, dass ich den Wunsch hatte, meine Eltern zu meinem Fest einzuladen. Das war damals nicht üblich, aber Bruna sagte, wir sollten sie einladen, als Geschenk für mich und für sie. Bruna nahm sich die Zeit, sie kennenzulernen, sie sprachen lange miteinander. Sie war gut darin, mit jedem eine Beziehung aufzubauen. Sie sagte mir, ich solle immer mit meinen Eltern kommunizieren, denn das mache sie glücklich, besonders wenn wir weit weg sind.
Ich kann sagen, dass ihre Worte wirklich prophetisch waren, und wenn ich heute noch in der Fokolar-Bewegung bin, dann liegt das zum Teil an dieser Einheit mit meiner Familie. Ich danke Bruna dafür, dass sie meinen Geist geöffnet hat, um dies zu verstehen.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Bruna Tomasi. Wir werden dir für immer dankbar sein für deine Liebe zu Afrika.
Pavi aus Tansania


1967 lernte ich die Gen kennen. Bei den vielen Gentreffen schenkte Bruna uns das Leben und das Licht Chiaras weiter und ließ uns tief eintauchen in das Paradies. Mit viel Freude, Licht und Weisheit begleitete sie uns und führte uns immer tiefer in die Spiritualität ein.

Als immer mehr Gen aus unseren Teams ins Fokolar gingen, war in mir ein großer Schmerz. Ich wollte ja genauso intensiv und radikal das Ideal leben, aber ich spürte, das Fokolar war nicht mein Weg. Wie viel Zeit zu Gesprächen nahm sich Bruna in dieser Zeit für mich. Eines Tages schlug sie mir vor, sie zu einem Freiwilligentreffen zu begleiten. Ich weiß noch gut, wie ich ihr lachend sagte: „Aber Bruna, was soll ich denn bei diesen älteren Damen?“ Aber einige Tage mit Bruna zu verbringen, das war zu verlockend. Und wirklich: Diese älteren Damen lebten mit Ernsthaftigkeit und auch Radikalität das Ideal. Mit der Zeit lernte ich die Schönheit und Größe dieser Berufung kennen. Da ich die erste Gen in Deutschland war, die Freiwillige wurde, war die Anfangszeit nicht ganz leicht. Aber auch hier spürte ich immer wieder die mütterliche Liebe Brunas. Weihnachten 75 schrieb sie mir:


Danke Bruna für dein Leben, das du uns geschenkt hast!! Möge der himmlische Vater dir all das vergelten und dir mit Chiara und euren ersten Gefährtinnen ein nie endendes Paradies bereiten!
Christa Schwall


Du hast mich als Gen sehr geprägt und damals in Ottmaring Jesus den Verlassenen so deutlich erklärt: Jesus hält die Hand des Vaters, aber er löst sie, um unsere Hand in Gottes Hand zu geben! Dieses Bild begleitet mich seit über 40 Jahren und macht mich dankbar!
Gudrun Maxelon (Freiwillige in Duisburg)


Liebste Bruna,
wie viele schöne Erinnerungen habe ich an deine Liebe, an das Vertrauen, das du in jeden von uns setzt. Eine ganz besondere Situation war dein Besuch bei unserer Mutter, die damals kurz vor ihrem Eintritt in den Himmel stand, direkt vor deiner Abreise nach Afrika, was ein einzigartiger Ausdruck der Liebe war!
Ulla Jacobi (Fokolar Hamburg)


Ich war gerade neu in der Fokolarschule in Loppiano und hatte alles zurückgelassen, so wie ich es für meine Berufung verstanden hatte, auch meine Geige. Bruna kam uns besuchen und brachte meine Geige mit, ich sollte sie weiter spielen. Das empfand ich als sehr persönliche und konkrete Liebe von ihr und hat mich verstehen lassen, dass es nicht nur ums „Verlieren“ geht, sondern auch ums Geben…  
Monique Windsor (Fokolar Augsburg)



Mit unendlicher Dankbarkeit begleitet mich immer ein Satz, den Bruna mir in ihrem unverwechselbaren Deutsch in einem Moment der Unsicherheit gesagt hat: “ Stai tranquilla – Bleibst du ganz ruhig!“ Dieser Satz hat mir eine große Freiheit geschenkt und mich auf meinem Weg begleitet.
Gertraud  (Fokolar Zwochau)


Du warst wie ein Spiegel, der mich nur Gott sehen ließ. Du hast mich gelehrt, meinen Nächsten in kleinen konkreten Taten der Liebe zu lieben, um Gott zu lieben.
Rita Kotzur


Bruna war für uns alle ein sicherer Pol. Man teilte alles mit ihr, die schönen wie auch schwere Momente, aber ohne Abhängigkeiten. Man wusste voneinander, und das reichte. Mit Bruna zusammen zu sein, war: von einer mütterlichen Person verstanden und umgeben zu sein. Es war zu Hause sein.
Edeltraud Strugholtz, Fokolar Augsburg 


Ihre Ausstrahlung, ihre Freude und ihre „Lebendigkeit“ waren für mich immer ein Geschenk und eine Freude. Sie hat in meinem Herzen immer Freude, Mut und Schwung hinterlassen.  
Anni Lechner (Wien)


Bei einer der ersten Veranstaltungen im Begegnungszentrum waren noch letzte Arbeiten zu verrichten. Bruna stand mit Schürze und Wischlappen auf einem Stuhl im Foyer und putzte ein Fenster. Bischof Hemmerle betritt das Foyer und ruft aus: „So stelle ich mir das vor: ‚Maria, Sitz der Weisheit und Hausfrau‘.“
Monika-Maria Wolff (Fokolar Augsburg)


Ich erlebte Bruna als sehr dynamische, offene Frau, alles gepaart mit konkreter Liebe. Gemeinsame Fahrten haben mich geprägt. Sprachschwierigkeiten waren kein Hindernis, im Gegenteil, sie öffneten mir die Türe zum Wesentlichen: Gelebte Liebe kennt keine Grenzen. Das Fokolar war mein Weg!
Danke Bruna für dein so reiches, authentisches, überfließendes Leben des Ideals, Magnet für das ‚Ut Omnes‘. 
Saba Hopfenmüller (Fokolar Ottmaring)


Hier ein Foto von mir mit Bruna und meiner Tochter Beate, die vor zwei Jahren verstorben ist. Das war Ende der 1980er-Jahre, Bruna wohnte zwei Wochen bei uns im Haus in Leonberg. Wir hatten eine schöne Zeit, haben viel gelacht und auch in Einheit viele Gespräche geführt.
Gretel Widmaier (Leonberg)


Eines Tages wurde ich gebeten, etwas im damaligen Fokolar-Haus in Ottobrunn vorbeizubringen. Ich sehe Bruna noch heute ganz lebendig vor mir, sie öffnete mir die Türe, trug einen grauen Rock und eine rote Bluse und fegte das Treppenhaus. Mit großer Herzlichkeit sagte sie mir: „Ich freue mich, Dich kennenzulernen.“ Sofort entstand eine Vertrautheit, eine Beziehung zu ihr in mir. Da gab es nichts Künstliches, Abgehobenes, übertrieben Geistliches… Ich stand einer handfesten, sehr pragmatischen und offenen, herzlichen Frau gegenüber.
Illes Hertwich (Fokolar Solingen)


Wir waren jung und hatten viel zu tun. Trotzdem fand Bruna es wichtig, dass ich eine Mittagspause machte. Ich wollte erst nicht, und so lud sie mich ein, mich im selben Raum auszuruhen, in dem sie sich ausruhte. Ich nahm etwas zu lesen mit. „Na, Bruna, hast du gut geruht?“ „Nein, dein Blättern machte Geräusche!“ Innerhalb einer Woche schlief auch ich dann ein, was mir in späteren Jahren sehr nützlich wurde.
Gisela Lauber


Bruna – unsere erste Begegnung mit dem Fokolar
1961. Wir lebten seit 18 Monaten in einer konfessionsverschiedenen Ehe. Maria römisch-katholisch, Erich evangelisch-freikirchlich. Wir hatten es uns nicht leicht gemacht wegen den sehr strengen Bedingungen der katholischen Kirche für eine Mischehe, die ich, Erich, aus Gewissensgründen nicht erfüllen konnte. Nach Monaten des Ringens und Betens und einer halbjährigen Kontaktpause, die wir uns auferlegten auf seelsorgerlichen Rat, wusste ich, Maria, dass ich meine Zugehörigkeit zu meiner Kirche aufgeben musste, um Erich zu heiraten. Wir verlobten uns. Erich arbeitete dann ein Jahr als Arzt an einer Klinik in Cleveland, Ohio.
Nach seiner Rückkehr heirateten wir in der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in München. Marias Eltern kamen nicht. Maria war damit von ihrer Kirche ausgeschlossen. Ein chronischer Schmerz.
Auf einer Einkehrzeit mit Pfarrer Klaus Hess (später Mitbegründer des Ökumenischen Lebenszentrums Ottmaring) ließ er uns an seiner tiefen Ergriffenheit von seiner Woche mit Chiara und Fokolaren in Rom teilhaben. Auf unsere Bitte erhielten wir von ihm die Anschrift vom Frauenfokolar in München. Eines späten Abends klingelten wir dort unangemeldet. Sie baten uns herein, als hätten sie schon seit langem auf uns gewartet.
Nach kurzer Vorstellung erzählte uns Bruna eine Erfahrung nach der anderen aus dem Leben des Ideals. Als wir nach einer Stunde zum Abschied voreinander standen, sagte sie uns: “Wenn ihr einander so liebt wie Jesus es uns sagt – dann ist er unter euch und ihr habt die Einheit.“
Wir hatten unsere Berufung gefunden.
Dr. Erich und Maria Farkas, Kempten


Im Sommer 2022 begegnete ich Bruna in Mollens/VS, wo sie mit ihrem Fokolar in den Ferien weilte. Wir haben beide die schönen und schwierigen Etappen des Werkes, der Kirche und der Welt miterlebt und sind gezeichnet vom Alter. Wir sind mit unseren Zerbrechlichkeiten dem Ideal treu geblieben. Aus den Augen von Bruna strahlte mir das tiefe Licht und die Weisheit der Liebe Gottes entgegen. Sie ist für mich wie eine große Schwester und das Vorbild einer echten Christin.  
Simona Seeberger (Fokolar Bern)



Eine Zusammenstellung von Ulrike Comes. Fotos: privat