Unter dem Titel „Gelebte Nähe und unser Engagement für den Frieden“ beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe beim Zonenrat 2024 mit unterschiedlichen Aspekten des Friedens.

Es braucht einen Prozess, einen Weg … für den Aufbau des Friedens. Wir bauen ihn Schritt für Schritt auf, mit viel Geduld und Ausdauer, um etwas Schönes zu schaffen.

Margaret Karram

Dieser Worte Margaret Karrams nahm sich die Arbeitsgruppe an. Unter dem Titel „Gelebte Nähe und unser Engagement für den Frieden“ beschäftigten sich die Teilnehmer:innen in wechselnden Gesprächsrunden mit folgenden vier Aspekten:

Friede in mir finden

Wir sind der Frage nachgegangen, was mich unterstützt, inneren Frieden zu finden und zu bewahren. Eine gute Verankerung – auch in Gott – schien uns wichtig. Wertvolle Hilfsmittel können sein: Gottvertrauen und Grundvertrauen sowie Elemente der Selbstfürsorge, Gebet und Stille. Mit sich im reinen zu sein, authentisch auftreten und wirken zu können sowie Wege zu Versöhnung und Vergebung sind ebenfalls starke Kraftquellen für inneren Frieden. Dienlich kann es auch sein, den inneren Abstand zu wahren oder gegebenenfalls Hilfe anzunehmen. 

Vielfalt – Differenz – Einheit im Werk

Auch unter uns, die sich im Charisma der Einheit beheimatet fühlen, gibt es „Differenz“ (Religionszugehörigkeit, Kultur, in ethischen oder politischen Positionen, …). Wie gehen wir mit diesen Unterschieden um? Begegnen wir „diesen“den anderen“ mit Nachfragen und wohlwollender Neugier oder versuchen wir, möglichst rasch wieder Harmonie herzustellen, indem wir z.B. das Thema wechseln? Wie geschult sind wir im empathischen Sprechen und Zuhören bzw. im Austragen von Konflikten?

Vielfalt – Differenz – Einheit in den gesellschaftlichen Spannungsfeldern

In unserem Umfeld sehen wir uns häufig herausgefordert, für Frieden einzutreten und Sorge zu tragen. Manchmal sind wir selbst involviert, manchmal von außen her gefragt. Bei der Gratwanderung zwischen dem rechten Maß an „hören oder sprechen, Distanz halten oder einsteigen“ können uns unter anderem als leitende Prinzipien dienen: Beziehungen aufbauen und fördern, den 1. Schritt machen, Mut zur Bitte um Entschuldigung, ins Hören einüben und versuchen, Beweggründe zu verstehen.

„Gerechter Friede“

Wir kamen von der persönlichen Überwindung von Pessimismus und Depression angesichts der täglichen negativen Nachrichten aus dem Nahen Osten und der Ukraine zur notwendigen ersten Grundlage: Was ist denn das richtige Verständnis von Gerechtigkeit?
Dann führte uns unser Gespräch zu den wichtigen Grundlagen für den Einsatz für Frieden: die Erneuerung des eigenen Herzens, die gegenseitige Vergebung. Die geschichtlichen Hintergründe bzw. Wurzeln der jeweiligen Konflikte müssen erforscht werden. Neben der Bewahrung der Hoffnung muss der Schmerz des je anderen in den Blick genommen werden, es geht um den Ausgleich zwischen radikalen Positionen und das Innehalten, bevor man auf Angriffe reagiert. 

Fazit: Monatliche Weg-Etappen

Basierend auf dem, was alles zur Sprache und Diskussion kam, überlegten wir, was wir für ein friedlicheres Miteinander brauchen und in welchen Situationen wir dies üben könnten. So entstand eine Zusammenstellung von monatlichen „Wegetappen“. Jede und jeder ist nun eingeladen, diese Etappen in Gemeinschaft zu gehen. Auf den Homepages unserer Zone werden sie veröffentlicht sein. Wir starten im Dezember und spannen den Bogen hin zur „Woche für eine geeinte Welt“ im Mai 2025.

Eine genaue Beschreibung dieser Weg-Etappen findet ihr hier:

Ein Beitrag von Elisabeth Pohl und Susanne Tomecek. Bilder: Elisabeth Pohl und AdobeStock_28745896.