Leokadia Karit Müggler (23.9.1931 – 7.3.2024)
Karit wuchs als Einzelkind auf. 1955 heiratete sie Heier Müggler; ihnen wurden drei Söhne geschenkt. 1963 kamen sie mit der Fokolar-Bewegung in Kontakt. Nach einem Treffen. zu dem sie mit großem Zweifel gegangen waren, sagten sie: „Wir haben gefunden, wonach wir suchten.“
Gepackt vom Leben nach dem Evangelium wollten sie sich als Verheiratete ganz Gott zur Verfügung stellen. Ihre Familie ist zum Knotenpunkt für die entstehende Gemeinschaft in der Region Basel geworden. Die Türen ihres Hauses waren stets offen, unzählige Menschen kamen und gingen. Das Gästezimmer war oft besetzt, auch von Leuten, die auf der Durchreise nach Rom bei ihnen Aufnahme fanden. Um sie entstanden „Wort des Lebens“- und Familiengruppen, Kernkreise der Freiwilligen und Gen-Teams.
Karit zeichnete sich durch eine starke Persönlichkeit aus; ihre diskrete, humorvolle und schlagfertige Art schaffte immer „Familie“; sie begegnete jedem mit großer Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Echtheit.
Trotz vieler Hindernisse gelang es ihr, regelmäßig ins Fokolar zu kommen. Je älter sie wurde und je mehr die physischen Schwächen zunahmen, desto mehr strahlte sie Gelassenheit und Freude aus. Oft im Schweigen und in wenigen – für sie typischen – humorvollen Worten, konnte sie das Tiefste ihrer Seele mitteilen, was aus ihrem immer wieder erneuerten Ja zu Jesus in seiner Verlassenheit erwuchs. Ihre konkrete Liebe zu den Menschen und ihr Leben im Glauben an Gott, der Liebe ist, war für viele ein starkes Zeugnis.
Eine besondere Liebe zur Schöpfung prägte ihr Leben. Auf Spaziergängen blieb sie sehr oft stehen, freute sich über jede Blume, bunte Blätter, schöne Steine und jedes Tier.
Mit fortschreitendem Alter nahmen ihre Kräfte ab, doch ihre Seele blieb lebendig, ausgerichtet auf ihr „einziges Gut“ Jesus den Verlassenen, Anker ihrer Existenz. Ihre leuchtenden Augen und ihr liebevoller Blick für alle, die sie besuchten, hinterließen Spuren des Friedens, der Hoffnung und der Ermutigung. Ihr Leben war nur noch Gebet.
Ihr Leben wurde vielen Menschen zum Geschenk. Nun ist sie in der liebenden Gegenwart Gottes
angekommen.
Zusammengestellt von Gabi Ballweg, Foto: privat