Manche von euch erinnern sich vielleicht noch an die Rubriken „Übrigens“ in der NEUEN STADT oder „Neues aus der Neuen Stadt“ in der Zeitschrift „Mariapoli“. Dort haben wir versucht, Einblick zu geben in die Arbeit des Verlags und der Redaktion. Das möchten wir hier wieder aufgreifen und beginnen mit einem Blick in die Arbeit der Redaktion für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift NEUE STADT.

In der Ausgabe März/April 2024 lautet unser Schwerpunktthema „Gott bezeugen“. Es wird nicht schwer gewesen sein zu erkennen, dass wir damit das Jahresthema der Fokolar-Bewegung aufgreifen wollten: „Gerufen und gesandt“.

Wir wissen natürlich nicht genau, welche Erfahrungen, Fragen und Hoffnungen ihr mit diesem Thema verbindet. Einiges ist uns jedoch zu Ohren gekommen, und uns in der Redaktion beschäftigt dieses Thema nicht nur beruflich, sondern vor allem auch persönlich.

Die Begriffe Neu-Evangelisierung, Verkündigung, Apostolat und Mission wecken in vielen von uns heute andere Gedanken und Gefühle als vor einigen Jahren oder gar Jahrzehnten. Damals wuchs die Fokolar-Bewegung auch in unseren Ländern sehr schnell, und die Kirchen waren eine wichtige gesellschaftliche Größe. Heute, nach mehr oder weniger großen Enttäuschungen, die wir wohl alle durchlebt haben, ist es oft gar nicht mehr so einfach, sich zu Gott, zum Glauben, zur Kirche zu bekennen. Wer erwartet sich noch etwas von uns, von der Kirche, von Gott?

Und doch spüren wir, dass der Glaube und insbesondere das Leben aus der Spiritualität der Einheit uns selbst etwas gegeben hat und gibt, an dem wir anderen Menschen gerne Anteil geben möchten. Aber wie? Indem wir Räume der Begegnung schaffen und mit anderen zusammenarbeiten, meinen Ulrike und Bernhard Egermann in ihrem Beitrag. Und Stefan Liesenfeld, der auch das Buch mit Texten von Chiara zum Jahresthema herausgegeben hat (Weiter als gedacht. Von der Kraft der Frohen Botschaft.), schreibt, dass Zeugnis dort geschieht, wo die Liebe lebendig ist und wo Grenzen und Gräben überwunden werden. Ein Beispiel für dieses Zeugnis, das sich im Dialog ereignet, ist DialoP. Dem Bündnis von Marxisten und Christen, das sich vor zehn Jahren gegründet hat, ist ein großer Beitrag in dieser Nummer gewidmet.

Wir wollten aber auch wissen, was anderen beim Thema „Gott bezeugen“ wichtig ist, was wir vielleicht von ihnen lernen können. Petra Hahn von der Vereinigung vom gemeinsamen Leben, mit der wir seit 55 Jahren in Ottmaring zusammenleben, betont, dass wir den dreieinen Gott nicht als Einzelne verkünden können und wie wichtig daher die Einheit der Christen für ein glaubwürdiges Zeugnis ist.

Für das Interview konnten wir Christian Hennecke gewinnen. Der Fokolar-Priester ist Leiter des Bereichs Sendung im Bistum Hildesheim und ist seit vielen Jahren leidenschaftlich auf der Suche danach, wie sich die Kirche entwickeln könnte. Wie befreiend und ermutigend ist doch seine zentrale Aussage: Gott bezeugt sich selbst. Christen können zeigen, dass der Glaube das Leben erfüllt und einen Schlüssel für dessen schmerzhafte Seiten bietet. Welche Wirkung unser Zeugnis hat, das aber sollten sie Gott überlassen. Übrigens: Christian Hennecke hat gerade ein Buch im Verlag Neue Stadt herausgebracht: „Freier und katholischer denn je. Was mich bewegt.“

Wir sind dankbar für jedes Echo. Ihr könnt uns jederzeit schreiben an: redaktion@neuestadt.com.

Ein Beitrag von Gabi Ballweg, Clemens Behr und Peter Forst; Foto von Ulrike Comes