Josef Kuster (23.2.1937 – 11.10.2024)

Pater Josef Kuster wuchs in Hergiswil NW auf. 1958 schloss er sich der Missionsgesellschaft Bethlehem an und empfing 1964 die Priesterweihe. 

1984 zog es Pater Josef in die Westschweiz. Seine erste Seelsorgestelle fand er als Pfarrer von Montet FR. Dort wirkte er auch als Beichtvater des Ausbildungszentrums der Fokolar-Bewegung. Diese hatte er Anfang der 1970er-Jahre kennengelernt und bald regelmäßig an Treffen für Ordensmänner teilgenommen. Er selbst erzählte einmal: „Mein damaliger Vorgesetzter äusserte, er würde sich hüten, die Teilnahme zu verbieten, da er selber davon profitiere. (…) Es war wirklich so: Die Kontakte mit der Fokolar-Bewegung entfremdeten mich nicht von der eigenen Gemeinschaft, sondern verstärkten noch mein Engagement in ihr. Ein Zeichen dafür ist wohl, dass ich zweimal als Delegierter an das Generalkapitel und einmal als Mitglied des Regionalrates gewählt wurde. (…) So darf ich staunend und dankbar feststellen, dass mir Gott durch das Charisma der Einheit unschätzbare Gnaden geschenkt hat. Vor allem habe ich mein eignes Charisma als Missionar von Bethlehem neu und tiefer entdecken dürfen.“ 

Frère Richard Böhi war ein langjähriger Bruder bei diesen Treffen der Ordensleute; er schreibt über Pater Josef: „Sein ganzes Wesen strahlte stets Güte, Fröhlichkeit, Frieden und Dankbarkeit aus. Wir haben zahlreiche anregende Dialoge geführt. Sein Beitrag in unserer Gruppe war immer wichtig, fundiert und kostbar. Er hatte etwas zu sagen. Keine Theorie, sondern gelebtes Wort Gottes.“

Josef Kuster war an verschiedenen Stellen für seine Gemeinschaft im Einsatz. Der Vollzug des Glaubens in der Eucharistiefeier und in den gemeinsamen Gebetszeiten lag ihm sehr am Herzen. Verschiedene gesundheitliche Probleme hinderten ihn dann daran, sich weiterhin voll in der Seelsorge einzusetzen. Im Frühjahr 2020 entschied er sich schweren Herzens, ein Zimmer auf der Pflegeabteilung des Missionshauses in Immensee zu beziehen. Der starke Glaube und die tiefe Frömmigkeit, die sein Leben geprägt hatten, halfen ihm, auch im Nachlassen seiner Kräfte einen Sinn zu sehen.

Zusammengestellt aus verschiedenen Zeugnissen; Foto: privat