Vom 06.07. bis 13.07.2024 fand eine Ferienwoche der Zonette Bern im Schwarzwald statt. Aber was heisst schon Zonette Bern, wenn die Leute aus der gesamten Schweiz anreisen und wenn mit Wien, Augsburg und Strassburg (11 Teilnehmende) sogar die DACH-Grenzen gesprengt wurden?

Vorbereitungen

Das Vorbereitungsteam bestehend aus Freiwilligen, Freunden und einer Fokolarin bereitete ein kleines Rahmenprogramm vor. (Freiwillige) Fixpunkte waren Gottesdienste, Betrachtungen, Abendgebet und die Mahlzeiten des Hauses. Alles weitere sollte durch die Teilnehmenden liebevoll gefüllt werden. Und so entstanden Biketouren, Wanderungen, Ausflüge, kreative und fachliche Workshops und vieles mehr. Ja, sogar beim «Grossen Spiel» am Sonntag mussten die Gruppen zuerst einen Posten mit Naturmaterialien gestalten, bevor gespielt werden konnte.

Über Nationalitätsgrenzen hinweg

Ungeplant und zum Teil mit einem mulmigen Gefühl, ob es bereits am ersten Abend für die Einheit förderlich sei, war das gemeinsame Schauen des Euro-Spiels England gegen die Schweiz. Vielleicht war es sogar das entscheidende Element des Starts: Juble ich für «meine» Schweiz? Oder freue ich mich für den anderen? Entsprechend waren die ganze Woche keine Grenzen ersichtlich. Die Sprachbarriere Deutsch – Französisch wurde mit Händen und Füssen überwunden. In der Strickecke brachten Erwachsene Kindern das Stricken bei – auch umgekehrt. Motorisierte Teilnehmenden sorgten dafür, dass auch die mit ÖV-Reisenden ihre Ziele erreichten. 

Tagesimpuls und Programmbeiträge

Jeden Tag von einer unterschiedlichen Gruppe vorbereitet, bereicherte der Tagesimpuls den Wegweiserpfosten mit einem neuen Weg, auf dem die Sendung zur Einheit gelebt werden kann. Vielfältige Mosaiksteine machten Ferien für alle möglich: spontane Programmbeiträge, Sorge zur Schöpfung mit nachhaltigen Picknicks, sowie eine Begegnung mit der Gemeinschaft vor Ort in Freiburg im Breisgau und einen kinderfreien Abend für die Eltern.

Auswirkungen

Dass wir mit unserem Sein ausstrahlten, zeigte sich u.a. am ökumenischen Feldgottesdienst, an dem SpaziergängerInnen beobachtend stehen blieben oder das Personal des Gasthauses sich für unsere «Herkunft» interessierte. Aus den Rückmeldungen der Teilnehmenden:

  • Ich nehme zum ersten Mal Teil und konnte erst Mitte der Woche dazustossen. Es brauchte aber nicht einmal eine halbe Stunde und ich fühlte mich voll aufgenommen.
  • Das Programm war so locker gestaltet, dass ich mich frei fühlte, teilzunehmen oder nicht.
  • Alle Hindernisse wurden mit Liebe ertragen. Man sah keinen Streit oder Zwist. Auch die Kinder spielten immer in einer grossen Harmonie zusammen.
  • Obwohl ich an der Organisation beteiligt war, konnte ich Ferien geniessen.
  • Wir haben das Testament Chiaras «Seid eine Familie» über den kulturellen Unterschieden hinweg verwirklicht, zum ersten Mal in dieser Vollkommenheit.
  • Kinder bedankten sich, dass die Erwachsenen mit ihnen spielten.

Die Kinder waren es im Übrigen, welche am Feldgottesdienst «aus Nichts» ein wunderschönes Kreuz machten.

Fazit

Viele sprachen von der «schönsten Ferienwoche» in einer Gemeinschaft von über 100 Personen und gehen gestärkt in den Alltag zurück. Sie wünschen sich aber ganz heimlich eine Wiederholung in (naher) Zukunft. Bis dahin bleibt uns etwas Zeit, das letzte Motto zu leben: «erzähl mal…», was du in den Ferien erlebt hast. 

Ein Beitrag von Helen Coombs und Bruno Reinprecht. Fotos von Bruno Reinprecht und privat.

16.07.2024 von: Ulrike Comes in Bern-Basel, DACH, Zonetten
Schlagwörter: