Josef Bordat aus Berlin war bei der Feier dabei und schickte uns diese interessanten Zeilen. So können wir Marianne und Horst ein wenig kennenlernen.

Der Name ist Programm: Eiserne Hochzeit. 65 Jahre als Ehepaar zusammen. Nur etwa 10.000 Ehepaare schaffen das in Deutschland. Eines von ihnen: Marianne und Horst Meissner, mittlerweile zuhause im Christlichen Altenheim „Elim“, hoch über dem mecklenburgischen Ort Crivitz gelegen, ruhig und malerisch.

Dort fand am 20. Juli 2024 auch die Feierstunde zur Eisernen Hochzeit statt, mit rund 40 Gästen – Familie (Sohn Christoph, vier Enkel sowie drei Urenkel) und Freunde aus den bisherigen Wohnorten und Wirkungsstätten von Marianne und Horst.

Marianne war als Friseurin tätig und ist bis heute gerne und oft mit Handarbeiten beschäftigt. Manchen Schal strickte sie schon in den frühesten Morgenstunden, wenn nach dem zeitigen Aufwachen an Schlaf nicht mehr zu denken war. Sie reist leidenschaftlich gern und erzählt begeistert von Kreuzfahren Richtung Polarkreis und Urlaubserlebnissen auf Mauritius. Die nächste Reise ist da eher bodenständig: eine Flussfahrt von Stralsund nach Berlin. Natürlich zusammen mit Horst.

Horst arbeitete zunächst als Lithograph, dann als Kartograph, später wurde er Altenpfleger und Diakon. Zur Altenpflege brachte ihn eine inspirierende Begegnung mit Mutter Teresa, die Anfang der 1980er Jahre bei einem Berlinbesuch die Einsamkeit und spirituelle Armut in der damals noch geteilten Großstadt bemerkte. Horsts karitatives und soziales Engagement ist eine Antwort darauf. Bis heute erfreut er viele Menschen mit seinem Hobby, dem Puppenspiel.

Die selbstgebastelten Tiere – vom neuseeländischen Kiwi bis zur lebensgroßen heimischen Kuh – zeigt er seinen Besuchern gern und weiß zu jedem der Puppen eine Geschichte zu erzählen. Mit seinen bunten und phantasievoll gestalteten Puppen hat Horst schon so manche Feier bereichert. Auch bei der Eisernen Hochzeit haben drei der Stoff-Protagonisten ihren Auftritt: eine Eule (nach dem Geburtsnamen Mariannes gewissermaßen das Wappentier der Familie) und – na, klar: zwei kleine Meisen.

Was Marianne und Horst Meissner verbindet, ist eine herzliche Liebe, die auch für ihr Umfeld deutlich spürbar ist. Und der christliche Glaube, den sie in der Einrichtung „Elim“ und in der Crivitzer St. Thomas-Gemeinde leben und feiern können. Seit über 50 Jahren sind sie auch eng mit der Fokolar-Bewegung verbunden.

Ein Beitrag von Josef Bordat. Die Fotos sind von Roxana Valdivia Bernedo.