Rosemarie Müller, eine verheiratete Fokolarin aus der Zonette Köln, hat das Projekt „Waves of Hands“ ins Leben gerufen. Aktuell befindet sie sich in Neu-Delhi und schickt Fotos und Grüße.

Das Projekt

Der Grundgedanke von WAVES OF HANDS ist einfach: Wie ein Stein, der ins Wasser geworfen wird und Wellen schlägt, möchten auch die Gründer Rosemarie Müller (Lehrerin im Ruhestand) und Viju Varikkat (Kooperator Pastoraler Raum Daun) mit einzelnen Anstößen große Veränderungen bewirken, die immer weitere Kreise ziehen. Kernpunkt ihres Engagements ist die Region Pune und Mumbai im indischen Bundesstaat Maharashtra. Hier fördert WAVES OF HANDS verschiedene Bildungs- und Ernährungsprojekte, um vor allem Kindern und Frauen die Chance auf ein sicheres, selbstbestimmtes und glückliches Leben zu bieten. 

Gleichzeitig ist es den Initiatoren ein besonderes Bedürfnis, auch deutsche Schülerinnen und Schüler für globale Verantwortung, interkulturellen Dialog und wirkungsvolle Entwicklungshilfe zu sensibilisieren. Sie erfahren so Selbstwirksamkeit und lernen, wie sie durch ihre eigenen Ideen und Handlungen die Welt zu einem besseren Ort machen können. Diese Verbindung von konkreter Hilfe in Indien mit aktivierender Wertevermittlung in Deutschland ist eine Win-Win-Situation, die das Leben zahlreicher Menschen bereichert und zu einem besseren Verständnis zwischen Ländern, Kulturen und Lebenswirklichkeiten beitragen soll.

Rosemaries Erfahrung

Als ich das Jahresthema „Gerufen und gesendet“ in Rom zum ersten Mal hörte, versetzte es mich in eine große Unruhe – besonders die Stelle, wo es sinngemäß heißt: Sende mich, auch wenn ich nicht fähig bin, auch wenn ich die Sprache des Landes nicht gut spreche. Es erfordert nicht nur, auf das zu hören, was Jesus uns sagt, sondern auch die Bereitschaft, Gott zu antworten: Ja, sende mich, nicht jemand anderen.

Als verheiratete Fokolarin, inzwischen im Ruhestand, sah ich bisher wenig Möglichkeiten, speziell diesem Ruf zu folgen. Gebunden an einen Ort, familiär und berufsbedingt, gab es keine Möglichkeit, in die Welt zu gehen, obwohl dies schon immer mein Traum war. Aber Gott weiß um unsere Sehnsüchte und Wünsche tief in unserem Herzen. Er kennt kein Alter, um neu herauszurufen, wie sich zeigen sollte. Wie gesagt, ich fühlte eine große Unruhe und war angesprochen, ohne eine konkrete Möglichkeit zu sehen.

Dies änderte sich, als ich wenige Wochen später eine Indienreise antreten sollte. In der Begegnung mit den Menschen dort, dem Erleben von Situationen der Kinder in den Slums, wuchs in mir der Wunsch, etwas zur Veränderung dieser Situation beizutragen. So entstand das Projekt Waves of Hands und gemeinsam mit einem indischen Priester und unserer Gemeinschaft in Mumbai entstanden verschiedene Projekte wie Run4Peace mit Firmlingen in Gemeinden oder an Schulen zum globalen Lernen. Mich haben immer wieder der Einsatz der Jugendlichen und ihr aufrichtiges Interesse beeindruckt. In dem konkreten Tun ergaben sich viele Möglichkeiten des Austausches über individuelle Beweggründe, sich für andere einzusetzen. Fakt ist: Jedes Projekt trug zu einer Veränderung bei – persönlich, in Situationen vor Ort oder im fernen Indien, das somit plötzlich sehr nah wurde.

Was für mich zählt ist die Erfahrung, dass Gott zu jeder Zeit neue Wege findet, mich herauszurufen und dazu zu bringen, etwas zu wagen. Es braucht noch viel Unterstützung, um diesen Weg weiterzugehen und so hoffe ich, euer Interesse geweckt und vielleicht sogar neue Weggefährten gefunden zu haben.

Kontakt

Rosemaire Müller und Viju Varikkat: waves-oh@gmx.de

Und hier noch der Bericht der aktuellen Reise von Rosemarie mit vielen Bildern.

Beitrag und Fotos von Rosemarie Müller.