Eine Gruppe von sieben Personen aus der italienischen Schweiz hat am jährlichen internationalen Kongress der Engagierten der Pfarrbewegung vom 29. Februar bis 3. März 2024 im Mariapoli-Zentrum in Castel Gandolfo (Rom) teil. Hier die Eindrücke von Don Maurizio Silini und Maria Della Badia.

Don Maurizio erzählt …

Das Thema des Kongresses war das von Margaret Karram (Präsidentin der Fokolar-Bewegung) vorgeschlagene Jahresthema: “Berufen und gesandt”. Es wurde, wie wohl auch bei anderen Treffen in diesem Jahr, auf vielfältige Weise vertieft. Der Titel des Kongresses war sehr überraschen: “Geh, die Liebe erwartet dich!” Das Foto der Füße eines Sprinters in den Startblöcken und ein große Schild mit dem Titel des Kongresses standen auf der Bühne im großen Saal.

Und was waren eure ersten Eindrücke, als ihr im Mariapoli-Zentrum ankamt?

Ich schaute mich in der Halle um, 400 Leute, ein Drittel unter dreißig: ein schöner, frischer Wind, den ich nicht mehr gewohnt war. Auch einen solch rhythmischen, lebendigen, gut ausgeführten Gesang hatte ich seit den Tagen, als ich an den Gen-Treffen teilnahm, oder zumindest seit meinen ersten Jahren als Priester, nicht mehr erlebt.

Pfarrbewegungskongress Rom 24: Chor

Normalerweise denkt man, dass man in der Verkündigung den anderen etwas bringt, Bildung, Gesundheit, materielle Güter, und am Ende bringt man Jesus selbst. Hier aber lag der Schwerpunkt auf dem, was dich selbst erwartet: Jesus finden! Als wollte man sagen: Die Verkündigung führt euch zum Leben. Was ihr verschenkt, empfangt ihr gleichzeitig auch.

… Maria mischt sich ein

Wenn wir das Evangelium leben, bringt das Freude mit sich, führt zu einem Engagement für andere und zu einem Leben voller Überraschungen. Wir werden bereit, für die Einheit zu leben.

Die Vorträge von Chiara zu hören, ist für mich ein großer Reichtum, der mir Kraft, Begeisterung und Lust gibt, das Evangelium im Alltag zu leben!

Irgendwelche Besonderheiten?

Jeden Morgen vor dem Programmbeginn lief auf dem großen Bildschirm in der Halle eine filmische Zusammenfassung des Vortages mit vielen Gesichtern: Das sind wir, wir haben das Programm gemeinsam gestaltet.

Und die Vertiefungsmomente?

Es gab viele Beiträge und Zeugnisse, einige von ihnen waren sehr beeindruckend! Dazu gehörte der Vortrag von Francisco Canzani, einem Berater am Zentrum des Werkes, der uns einlud, Apostel der Einheit im Dienst der Kirche und der Menschheit zu sein, ausgehend von unseren Familien und dem Ort, an dem wir leben.

Jesus Moran, Kopräsident der Fokolar-Bewegung, schloss sich ihm an und forderte uns auf, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen. Es sei wie wichtig, sie zu pflegen und uns dem Heiligen Geist anzuvertrauen. „Tauchen wir in das Evangelium ein, um gestärkt daraus hervorzugehen.“

Kardinal Giuseppe Petrocchi (Erzbischof von L’Aquila) betonte in seinem Referat “Die kirchliche Gemeinschaft in theologischer Perspektive” den Wert der Verkündigung: In der Verkündigung kommt die trinitarische Dynamik zum Ausdruck. Es ist das Vorrecht des Christen, sich von Gott lieben zu lassen. Im Gegenzug ist der Christ dazu aufgerufen, den anderen zu verstehen, ihm Raum zu geben, ihn so anzunehmen, wie er ist, und seinerseits ein Geschenk für den anderen zu sein. 

In der Einheit stärken wir den Geist, in dem Jesus in der Mitte wirkt (Matthäus 18.20). Sie ist der Ort, an dem Wunder geschehen, die auch für andere sichtbar sind!

Abschließend möchte ich den Vortrag „Berufen und gesandt“ von Margaret Karram zitieren, in dem sie anregt

  • die Türen unseres Lebens für die Menschheit weit zu öffnen, um dort Jesus zu suchen!
  • auf seinen Ruf zu antworten, der sich oft im Schmerzensschrei derjenigen äußert, in denen wir einem der vielen Gesichter des Leidens begegnen;
  • uns zu entscheiden oder neu zu entscheiden, ihm zu folgen – ohne Ausreden – und ihn dort zu lieben, wo er uns am meisten braucht.

Gott braucht jeden einzelnen von uns, damit seine Liebe die Menschheit erreicht. Wir alle sind berufen und gesandt!

Teilnehmende Pfarrbewegungs-Kongress Rom 2024

Don Maurizio fügt hinzu

Ich muss sagen, dass ich in der Einfachheit des Alltags wieder den Mut gefunden habe, mich auf dieses Abenteuer einzulassen, das darin besteht, aus sich selbst herauszugehen, um den anderen wirklich zu begegnen.

Dieses Gedicht von Christelle – von der Elfenbeinküste – bringt auf den Punkt, was sagen wollten:

GEH HINAUS, SEELE!
Geh hinaus, um zu betrachten
Geh hinaus, um zu verkünden
Geh hinaus, um zu evangelisieren
Der Bräutigam ruft dich


Geh hinaus, um die Liebe zu verbreiten, die er dir schenkt
Geh hinaus, um im Dienst der Menschheit zu stehen
Geh hinaus, um deine Berufung zu leben
Es ist der Bräutigam, der dich ruft


Hab Mut, geh ihm entgegen
Er ruft dich durch den Schrei dieses armen Menschen
In den Tränen dieser Verwundeten
In der Gleichgültigkeit dieser Gesellschaft


Fürchte dich nicht, denn er, der dich liebt, wird immer bei dir sein.
Geh, geh im Glauben
Geh, missionarische Seele, die Liebe erwartet.

Ein Beitrag von Emilio Devrel. Fotos von der Fokolar-Bewegung im Tessin.