Meinrad Kissling (22.11.1941 – 25.9.2023)

Meinrad Kissling, Freiwilliger aus der Schweiz, lernte die Fokolar-Bewegung bereits in den 1970er-Jahren kennen. Hanny Knüsel, Fokolarin, erinnert sich: „Er war schon damals ein humorvoller, großzügiger, gütiger Mensch, der vielen eine Freude machen konnte durch seine Worte, aber vor allem durch seine Taten. Er war ein gewiefter Geschäftsmann, der aber auch mal fünf gerade sein lassen und ein Auge zudrücken konnte. Nach diversen anderen Tätigkeiten führte er ein Möbelgeschäft.“

Als die „Wirtschaft in Gemeinschaft“ entstand, wollte Meinrad durch seine Arbeit und sein Leben dieses Projekt unterstützen und als in Baar das Zentrum der Bewegung begann, hat Meinrad nach Absprache mit seiner Frau Marie Rose sein Geschäft in Biel verkauft. Beide haben einen großen Schritt ins Ungewisse getan, aber ganz auf Gott vertraut, als sie nach Baar umzogen. Meinrad half tatkräftig bei verschiedenen Arbeiten der entstehenden Siedlung. Marie Rose eröffnete den Secondhand Laden „Von und Für“, dessen Erlös für die Armen bestimmt ist. Auch dort packte Meinrad jahrelang an. Im Verlag Neue Stadt war er ein gern gesehener Mitarbeiter und blieb treu verfügbar bis kurz vor seinem Eintritt ins Pflegeheim.

Im Kernkreis wollte Meinrad für den Aspekt „Gebet“ zuständig sein, also für das Gespräch mit Gott! Er übernahm diese Aufgabe mit Freude und Elan und machte seine Mitbrüder anhand seiner Erfahrungen auf die Macht und Faszination des Gebetes aufmerksam. Er war unermüdlich, diese Zweisamkeit mit Gott in Erinnerung zu rufen. Franz Wyrsch aus seinem Kernkreis meint: „Ich erlebte den intensiven Beter Meinrad wie einen in Gott Dauer-Verliebten! Das war ansteckend.“

Er war vielen ein echter Freund, der einen nicht im Stich ließ, hat alles gegeben, um das Evangelium nicht nur zu hören, sondern konkret im Leben umzusetzen. Dabei wurde er nicht vom Leiden verschont. Die schwere Krankheit seiner Frau, Probleme in der Familie und vieles mehr haben seinen Blick immer wieder auf den gekreuzigten und verlassenen Jesus ausgerichtet, von dem er Kraft und Mut für sein Leben bekam. Für sein authentisches Leben sind viele dankbar.

Ein Beitrag zusammengestellt aus Zeugnissen bei der Beisetzung; Redaktion Gabi Ballweg; Foto: privat