Called to Hope – Zur Hoffnung berufen
Vom 31. Oktober bis 2. November tauschten sich mehr als 200 internationale Träger des Netzwerkes „Miteinander für Europa“ in Schloss Seggau bei Graz über Hoffnung in einer von Kriegen und Spannungen gezeichneten Zeit aus.
Teilnehmerinnen, Teilnehmer
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus 19 europäischen Ländern und repräsentierten mehr als 50 katholische, evangelische, reformierte und freikirchliche Bewegungen oder Gemeinschaften, unter ihnen eine beachtliche Anzahl von Mitgliedern der Fokolar-Bewegung aus unserer zentraleuropäischen Zone (D-A-CH).
Das Internationale Zentrum der Fokolare war durch Co-Präsident Jesús Morán und die beiden Zentralen Berater für Europa sowie diejenigen für die Ökumene vertreten. Anwesend waren auch die Zonenverantwortlichen von West- und Osteuropa sowie unsere Verantwortlichen von Zentraleuropa (D-A-CH), Uschi Schmitt und Roberto Rossi.
Referentinnen, Referenten
Zu den Referentinnen und Rerenten aus Kirche und Politik gehörten Bischof Wilhelm Krautwaschl (Graz), Bischof Joszef Pál (Timişoara, Rumänien), Co-Präsident Jesús Morán (Rocca di Papa/Rom), Reinhardt Schink (Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz), Markus Marosch (Runder Tisch Österreich), Prof. Dr. Ingeborg Gabriel (Sozialethikerin, Wien), die ehemaligen Ministerpräsidenten Lojze Peterle (Slovenien) und Eduard Heger (Slowakei), Márk Aurél Érszegi (Ungarisches Aussenministerium) sowie eine Repräsentanz der Interparliamentary Assembly on Orthodoxy mit dem Generalsekretär Maximos Charakopoulos (Griechenland).
Inhalte
In Vorträgen, Gesprächen, Lebenszeugnissen und Arbeitsgruppen wurde deutlich, dass im Miteinander der verschiedenen Charismen, Initiativen und Aufgaben viele Gnadengaben für eine berechtigte Hoffnung im krisengeschüttelten Europa gegeben sind. Gerhard Pross (CVJM Esslingen) zeigte als Zeitzeuge und Moderator des M.f.E. in seinem Referat auf, wie viele solcher Gnadenmomente in der 25-jährigen Geschichte des Netzwerkes bereits ausserordentliche Früchte getragen haben.
Auf dem weiteren Weg zu einem geeinten Europa sei echter Zusammenhalt notwendig, erläuterte Jesús Morán in einem vielbeachteten Beitrag: Die durch christlichen Glaubensvollzug geschenkte „Einheit verwandelt die Menschen, weil sie in ihrem Wesen erreicht werden, ohne ihre Individualität anzugreifen. Einheit ist mehr als gemeinsames Engagement: Sie ist das Einssein im Engagement.“ Während in der Europäischen Union die Unterschiedlichkeit oft zu einer Quelle des Konflikts werde, sei „eine solche Einheit im Erhalt der Vielfalt ein Unterpfand gemeinsamen Reichtums“.
In der abschliessenden Podiumsdiskussion mit Krautwaschl, Gabriel, Peterle und Heger zu der Frage „Wie kommen wir aus der häufigen Polarisierung in ein Miteinander?“ wurde klar, dass „verbales Abrüsten“ und Zuhören erforderlich sei. Es herrschte Einigkeit darüber, dass Christen ihre eigene Identität deutlicher zur Sprache bringen sollten – respektvoll, und doch selbstbewusst.
Ausblick
Im Ausblick auf die nächsten Jahre wurde auf verschiedene Initiativen zur Vorbereitung von Feierlichkeiten der Kirchen, Bewegungen und Gemeinschaften hingewiesen:
- 2025 jährt sich nach 1.700 Jahren das Konzil von Nizäa mit dem Glaubensbekenntnis.
- 2025 wird das Osterfest der altorientalischen, orthodoxen, protestantischen und katholischen Kirchen am selben Tag gefeiert (20. April).
- Am 9. Mai (Europatag) 2025 jährt sich zum 75. Mal die Schuman-Erklärung zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft.
- 2027 wird eine Grossveranstaltung von Miteinander für Europa stattfinden.
- Bereits seit einiger Zeit sind Vorbereitungen angelaufen zur 2.000-Jahr-Feier nach der Auferstehung Jesu Christi (2033).
Beitrag und Fotos von Dirk M. Kennis