Bruder Manfred Marent (22.10.1930 – 30.12.2023)
Manfred Marent wurde in Schruns geboren und trat am 8. September 1947 in Imst in den Kapuzinerorden ein. 1954 wurde er in Stams zum Priester geweiht. In den ersten Jahren seines Wirkens war er bis 1960 als Kooperator, Katechet und Erzieher in verschiedenen Orten tätig. 1960 ging er als begeisterter Missionar nach Madagaskar, wo er 52 Jahre in verschiedenen Missionsstationen wirkte. Dabei wurden ihm verschiedene Dienste übertragen: Oberer, Novizenmeister, Ökonom, Spiritual im Priesterseminar, Berater im Ordensrat. Ihm war wichtig, verantwortungsbewusst und einfühlsam mit den Menschen und ihren Bräuchen und Traditionen in Madagaskar umzugehen. Für seinen Einsatz bekam Br. Manfred mehrere Auszeichnungen.
Noch als junger Kapuziner in Innsbruck hatte er die Fokolar-Bewegung durch seinen Mirbruder Gabriel kennengelernt. Das Charisma der Einheit blieb immer ein lebendiger Teil seines Lebens und Wirkens. Wo immer er dann auch war, suchte er der Kontakt mit der Fokolar-Bewegung.
Nach einer Oberschenkelamputation im März 2012 kehrte Br. Manfred in die Heimatprovinz nach Österreich zurück. Sein starker Wille, sein brüderliches Mitleben im Kloster und sein reger Kontakt mit seinen Missionsfreunden und Wohltätern gaben ihm neuen Lebensmut trotz der großen körperlichen Einschränkung. Geistig blieb er in all seinen Worten und Werken mit seiner geliebten Missionsarbeit in Madagaskar sehr verbunden.
Das tägliche Breviergebet; das geordnete klösterliche Leben und sein Gottvertrauen zeichneten ihn besonders aus.
Am 29. Juni 2014 konnte er in seiner Heimatgemeinde Schruns sein „goldenes Priesterjubiläum“ feiern. Für die Brüdergemeinschaft in Innsbruck war er selbst im hohen Alter ein großes Geschenk. Stets aufgeschlossen für das Geschehen in der Welt blieb er bis zu seinem Lebensabend geistig frisch. In den letzten fünf Jahren benötigte Br. Manfred die Pflege, die ihm ermöglichte, seinen Lebensabend im Kloster verbringen zu können. Für alles dankbar und in großer Geduld durfte er im 94. Lebensjahr im Kreis der Klostergemeinschaft sein Leben vollenden.
Zusammengestellt von Gabi Ballweg, Foto: privat