Während der Sommermonate sind sechs junge Deutsche ausgereist nach Mexiko, Brasilien, Loppiano. Sie engagieren sich für 8-10 Monate in unseren Siedlungen vor Ort und lassen sich auf neue Erfahrungen ein. Der nächste Jahrgang beginnt mit den Vorbereitungen.

Um diese intensive Erfahrung angemessen vorzubereiten, kamen die Ausreisenden im Sommer für eine Woche in Solingen zusammen und trafen dort auf die jungen Leute, die soeben von ihrem Auslandsjahr zurückgekehrt waren und gerne ihre frischen Erfahrungen weitergaben – an die Ausreisenden, die stundenlang an ihren Lippen hingen und ihnen wissbegierig zuhörten. Martin Wermter, Annette Gottschalk und weitere 3 ehemalige Rückkehrer gestalteten das Programm, das aus zahlreichen themenbezogenen Workshops besteht.

„Die Woche war super super angenehm, weil wir einfach eine so gute Gemeinschaft untereinander hatten, man viel über das kommende Jahr erfahren hat und man so tolle und tiefgründige Gespräche führen konnte“, sagte ein Teilnehmer. Ein anderer fühlte sich durch das Seminar „deutlich vorbereiteter und stärker, die neuen Herausforderungen anzugehen“ und bezeichnete es als „Raststätte zwischen 2 Lebensabschnitten“. Es war „eine wunderschöne Woche voll mit Spaß, Gemeinschaft und Intensität“.

Dann ging es los für die Ausreisenden! 

Angekommen in den Siedlungen in Brasilien, Mexiko und Loppiano/Italien wurden die jungen Leute gut aufgenommen und haben von Anfang an erfahren, dass sie willkommen sind. Sie haben viel Verständnis für ihre Sprachprobleme gefunden und große Hilfsbereitschaft. Sie schätzen es sehr, dass sie die Möglichkeit haben, viele Menschen anderer Kulturen kennenzulernen. Sie unternehmen viel zusammen mit ihrer Gemeinschaft und die lebendige Gruppendynamik gefällt ihnen sehr. Sie lernen viel Neues kennen: einen schönen Ort, interessantes Essen.

Die Arbeit macht ihnen Freude (z.B. Schule, Konditorei) und das soziale Engagement ist groß.  Sie leben zusammen mit anderen (bisher fremden) jungen Leuten anderer Kulturen. Diese Situation war zunächst neu und ungewohnt. Im Zusammenleben wurde deutlich, dass man unterschiedlich aufgewachsen ist und unterschiedlich denkt und handelt. Die unterschiedlichen Ansichten (auch im Haushalt) beeinträchtigten das Miteinander. Die jungen Leute suchten das Gespräch, um die Konflikte abzubauen. Die lokalen Ansprechpersonen in den Siedlungen leisteten dabei Unterstützung. Tatsächlich sind es gerade diese „anstrengenden“ Erfahrungen, die für die Gemeinschaft und die einzelnen besonders wertvoll sind. Daran wachsen die Beziehungen und bleibende Freundschaften können entstehen.

Drei weitere junge Leute werden im Dezember 2024 bzw. Anfang 2025 ausreisen nach O’Higgins/Argentinien und Dschang/Kamerun.

Für den Jahrgang 2025/26 hat die Vorbereitung mit einer Online-Info begonnen. Vom 1.-3. November findet ein Vorbereitungstreffen in Solingen statt.

Ein Beitrag von Martin Wermter. Die Fotos sind von Teresina Geogy, Nivaldo dos Santos Junior (Brasilien); Jason Nyembo, Johannes Bialek (Loppiano); Leda Borges (Mexiko); Titelbild: Johannes Kahmann

15.10.2024 von: Ulrike Comes in DACH, Gen
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