Martial Vuignier (14.2.1941 – 23.10.2023)

Gott benötigt keine ‚Supermen’, aber Menschen, die bereit sind, die kleinen Dinge, auf die er uns hinweist, zu tun.“ So hat Martial selbst das Abenteuer seines Lebens umrissen. Er wuchs als zweiter von fünf Buben in Grimisuat im Wallis in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Mutter war ihm Vorbild im Glauben; von seinem Vater lernte er früh, den Lebensunterhalt mit harter, körperlicher Arbeit zu verdienen. Er arbeitete viele Jahre im elterlichen Abbruchunternehmen, das er nach dem tragischen Tod des Vaters auf einer Baustelle übernahm. Unter seiner Führung entwickelte es sich zu einer Firma, die antike Baumaterialien anbietet.

Sein jüngerer Bruder kam in Barcelona mit der Fokolar-Bewegung in Kontakt und wurde zu deren Multiplikator nicht nur in der großen Vuignier-Familie, sondern auch in der Pfarrei und den umliegenden Gemeinden.

 Aus beruflichen Gründen und um dem Fokolar nahe zu sein, übersiedelt Martial – zusammen mit Frau Adèle und den vier Kindern – nach Genf. Der Samen des Ideals fällt in ihm auf guten Boden und in ihm reift die Entscheidung Jesus als verheirateter Fokolar zu folgen. Ihr Haus wird zum Begegnungsort der wachsenden Gemeinschaft, wo sich auch ihre Kinder mit den Gen2, Gen3 und Gen4 treffen.

Mit seinem frohen Charakter war er ein echtes „Kind des Evangeliums“ und gleichzeitig ein Unternehmer, der auch durch sein bescheidenes Auftreten erfolgreich wirtschaftete. Das Wort, das Chiara Lubich ihm mitgegeben hat zeichnete ihn aus: „Wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben“ (Matthäus 13,12). Seine Großzügigkeit und gleichzeitige Loslösung von Besitz und Ansprüchen machten ihn zu einem geschätzten Bruder, Kollegen. 

Martials Leben kannte auch harte Prüfungen: den Tod seines Vaters, die Krankheit, die seine Tochter weggerafft hat, Rückschläge im Beruf. Er hat sie mit unerschütterlichem Vertrauen in die Liebe Gottes und dem Blick auf den verlassenen Jesus bestanden.

Bei der Auferstehungsfeier hat der Priester ihn so gezeichnet: „Martial, beruflich mit viel Abbruch beschäftigt, hat in seinem Leben viel … und uns alle aufgebaut.“

Zusammengestellt von Christian Müggler, Fokolar Genf