Gott bezeugen bei einer „Demo für Mitmenschlichkeit und Toleranz, gegen rechts und gegen das Vergessen“. Eine Freiwillige aus der Zonette Nürnberg hat sich getraut.
Auch in unserer Marktgemeinde (8000 Einwohner) sollte im März eine „Demo für Mitmenschlichkeit und Toleranz, gegen rechts und gegen das Vergessen“ stattfinden. Seit ein paar Jahren geht aus verschiedenen Gründen ein tiefer Riss durch unsere Gemeinde. Einige Gruppierungen wollten deshalb nicht an der Demo teilnehmen.
Den Veranstaltern war eine Vertretung der Kirchen wichtig. Aber die Pfarrer beider Konfessionen hatten andere Termine. In dieser schmerzlichen Gesamtsituation spürte ich in mir ganz stark: „Wir von der Fokolar-Bewegung haben etwas zu sagen zum Thema Mitmenschlichkeit!“ So erklärte ich mich mit Herzklopfen bereit, bei der Demo zu sprechen. Ich bemühte mich sehr, eine von allen verständliche Sprache zu finden.
Ich stellte kurz die Fokolar-Bewegung vor und sprach dann über das christliche Menschenbild: über die unendliche Würde des Menschen, dass wir alle Kinder des einen Vaters und somit alle Geschwister sind, über die goldene Regel („Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch für sie.“).
Wichtig waren mir auch die Worte der Vertreter der christlichen Kirchen, dass die Haltung rechtsextremer Parteien wie der AfD nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar ist. Auch wir Christen müssen für die freiheitliche Demokratie kämpfen!
Es herrschte auf der Demo eine sehr gute Atmosphäre. Obwohl ich die vorletzte Rednerin war, hörten die etwa 200 Teilnehmer aufmerksam zu. Am meisten freute mich die Rückmeldung eines alternativ aussehenden Mannes: „Ich bin kein Kirchgänger. Aber das, was Sie gesagt haben, hat mir gut gefallen.“
Beitrag und Foto von Stefanie Frisch.