Am 20. April 2024 fand in Ottmaring der gemeinsame Einkehrtag für die ganze Zonette Augsburg, Ottmaring und Umgebung statt. Anknüpfend an den Tag der Familie im Herbst mit dem Jahresthema „gerufen und gesandt“, durften wir den Aspekt des „gesandt Seins“ weiter vertiefen.
Der Vormittag war dazu sehr vielfältig und kurzweilig gestaltet. Als Impuls schauten wir uns gemeinsam einen Auszug von Margaret Karram aus dem Jahresthema an. Sie verglich unsere Sendung als Zeugen des Glaubens mit dem Bild des Wünschelrutengängers. Wie dieser Wünschelrutengänger sind wir gerufen, „jedem Menschen, dem wir begegnen, Raum zu geben, damit die verborgene Quelle lebendigen Wassers in ihm zum Sprudeln kommt.“ Wir sollen ‚leer‘ sein, dem Anderen zuhören, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten und sich angenommen zu fühlen. So entstünde eine Atmosphäre, in der niemand sich schäme, so zu sein, wie er ist. Und dies sei wechselseitig.
Zu zweit oder zu dritt tauschten wir uns anschließend in intensiven Gesprächen über folgende Punkte aus:
- Wo habe ich die Liebe Gottes konkret gespürt?
- Habe ich erlebt, dass meine Liebe beim Anderen angekommen ist?
- Was bedeutet Sendung für mich?
Dann berichteten einige von ihrer persönlichen Erfahrung zum Thema „gesandt sein“ – jeder in dem Alltag, in den Gott ihn hineingestellt hat. Das Ende des Vormittags bildete der Wortgottesdienst, in dem wir gemeinsam unsere Eindrücke des Vormittags vor Gott tragen konnten. In der anschließenden Mittagspause war neben Essen viel Zeit, um Beziehung untereinander zu leben und mit unterschiedlichen Leuten – bekannte oder unbekannte – ins Gespräch zu kommen.
Am Nachmittag ging es weiter mit den Nachrichten aus der Familie. In fünf kurzen Beiträgen berichteten uns einige Mitglieder der „Fokolar-Familie“, was bei ihnen gerade los ist oder was sie in letzter Zeit erlebt hatten. Beispielsweise erzählten die Gen von den laufenden Vorbereitungen für das internationale Genfest in Brasilien und auch für das lokale Genfest, das im Juli in Ottmaring stattfinden wird.
In einem längeren Beitrag brachte uns das Kulturfokolar auf den neuesten Stand, vor allem über ihre jüngste Reise nach Polen. Aufgrund der historisch schwierigen Beziehung zwischen Polen und Deutschland und unterschiedlichen Positionen zu aktuellen Entwicklungen, war dies eine Erfahrung der interkulturellen Verständigung, des Zuhörens, des „Leer seins“ für die anderen und der Versöhnung.
Am Ende des Tages bekam jeder eine Wünschelrute mit nach Hause, um uns an das Bild des Wünschelrutengängers zu erinnern und verbunden zu bleiben in unserer Sendung.
Ein Beitrag von Theresa Gaube. Fotos von Robert Berzl und Ulrike Comes.