Im Rahmen der Jubiläumswoche „70 Jahre Pfarrgemeinde Neutraubling“ gab es einen Tag des interreligiösen Dialogs am 15. Oktober 2025 mit zwei Veranstaltungen, die von Mitgliedern der Fokolar-Bewegung mitgestaltet wurden.
Zunächst das interreligiöse Frauenfrühstück, welches allmonatlich abwechselnd in der Ditib-Moschee, der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde stattfindet. Es nahmen 14 Frauen daran teil, Musliminnen und Christinnen beider Konfessionen. Thema dieses Vormittags war „die Bedeutung der Kleidung im Christentum“. Tanja Gad, die Vertreterin der katholischen Gemeinde, führte anschaulich aus, dass schon im Alten Testament, angefangen von Adam und Eva, von der Kleidung als Geschenk Gottes zum Schutz seiner Geschöpfe erzählt wird. Jesus dagegen betont die Schönheit, wenn er von den Lilien des Feldes spricht, und selbst der König Salomon in all seiner Pracht nicht gekleidet ist wie eine von ihnen. Er selbst wird allerdings „seiner Kleider beraubt“, er erträgt die Blöße aus Liebe zu den Menschen. Für die muslimischen Teilnehmerinnen war es eine neue Erfahrung, dass eine gewisse Kleiderordnung auch für Christen gilt.
Dann am Abend das interreligiöse Friedensgebet. Lesungen aus der Bibel, aus Apostelbriefen, Gebete von Heiligen, die vom Frieden sprechen sowie Fürbitten wurden von katholischen Gemeindemitgliedern und den katholischen und evangelischen Priestern vorgetragen. Danach teilten zwei junge Männer der Moscheegemeinde eine Sure aus dem Koran, in der es um die Verdienste vor Gott geht, wenn Menschen einander achten und schützen.
Es war eine gute Atmosphäre während dieses Gebets zu spüren. Geplant ist nun ein Gegenbesuch in der Moschee in Neutraubling, bei dem den jungen Leuten eine Jubiläums-Tasse überreicht werden soll.

Beitrag und Foto von Gerti Kilgert.