65 Frauen und Männer aus dem deutschsprachigen DACH-Raum gehen ihrem Lebensweg auf den Grund.

Es war mehr als nur ein Seminar – es war eine bewegende Reise zu sich selbst, zueinander und zu Gott. 65 Frauen und Männer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum (DACH) kamen im Begegnungszentrum Ottmaring zusammen, um an der dritten „Werkstatt Begleitung“ teilzunehmen. Was sie verband, war der Wunsch, dem eigenen Lebensweg auf den Grund zu gehen – im Licht ihres Glaubens und in Weggemeinschaft mit anderen.

Im Zentrum stand die Frage: Wie können wir diesen Weg und die Beziehung zu Gott tiefer verstehen und gestalten, so dass jede Person in ihrer Einzigartigkeit erblüht und die Gemeinschaft bereichert wird? Dabei rückten auch die Schattenseiten des Lebens in den Blick: nicht als etwas zu Verdrängendes, sondern als wertvolle Erfahrungsräume zum Wachsen und Reifen – als Hilfen, um mehr zu uns selbst zu finden und so freier, ganzer und lebendiger zu werden.

In einer Zeit, in der Autonomie und Zugehörigkeit oft als Gegensätze empfunden werden, zeigte die Werkstatt einen anderen Weg auf: In der gemeinschaftlichen Spiritualität kann ein Miteinander entstehen, das sowohl individuelle Freiheit als auch tiefe Gemeinschaft ermöglicht. Ein Wechselspiel statt ein Spannungsfeld. Jede/r ist eingeladen, den eigenen Weg mutig und vertrauensvoll zu gehen – und dabei andere zu begleiten und sich begleiten zu lassen. 

Die Tage waren geprägt von einem lebendigen und vielfältigen Programm: inspirierende Impulse, intensive Workshops, gemeinsames Gebet, Körperarbeit, kreative Zeiten, persönliche Zeugnisse, Gruppenarbeit und Austausch im Plenum. Die Themen umfassten u.a.: 

  • Biographiearbeit – Lebensetappen und Schwellenerfahrungen erkunden
  • Gottesbeziehung – sich wandelnde Gottesvorstellungen als lebendiger Prozess
  • Licht und Schatten – verborgene Seiten als Schätze entdecken
  • Bewusstseinsreifung und ganzheitliche Entwicklung

Ein Highlight – und Novum für viele – war ein 5-Rhythmen-Tanz am Samstagabend: eine dynamische Meditation durch Achtsamkeit, Bewegung und Atem, angeleitet von einem externen Profi.

So öffnete sich an diesem Wochenende ein immer weiter werdender Raum, in dem Vielfalt nicht trennt, sondern verbindet – weil sie in der gemeinsamen Suche nach Sinn, Tiefe und Echtheit wurzelt. Eine Werkstatt des Glaubens, der Begegnung und des Wachsens.

Am Sonntagmittag endete das Zusammensein mit einem ökumenischen Gottesdienst, der in seiner Schlichtheit eine besondere Tiefe entfaltete.

Einige Echos der Teilnehmenden:

  • Es war eine «Herzerweiterung»
  • Ich freue mich über den Mut, diese Themen anzugehen 
  • Ich habe Offenheit erlebt und eine echte Auseinandersetzung mit der eigenen Erfahrung
  • Die ganzheitlichen Elemente der Gotteserfahrung haben mir gefallen
  • Es war eine gute Mischung aus Selbstreflexion und Austausch in Kleingruppe / Großgruppe.
  • Es gab viel Zeit für persönliche Begegnungen  
  • Meine Schattenseiten zu sehen und anzunehmen hat mich in eine tiefe Freiheit in Gott geführt.
  • Die Freiheit und Ganzheitlichkeit der Werkstatt haben mich angesprochen
  • Neues wird gewagt und dadurch ist es wie ein neuer Aufbruch in der Fokolar-Bewegung. Es braucht die Aufarbeitung des Schattens.
  • Ich habe gespürt, dass wir zusammen unterwegs sind.
  • Die Werkstatt war ein Ort, wo Masken fallen dürfen.
  • Lebenskrisen können Tiefes hervorbringen
  • Gott wirkt in und unter uns. Er war erfahrbar.

Einer der Teilnehmenden fasste seine Erfahrung so zusammen: «Eigentlich gab es nichts „Neues“, sondern nur die Erfahrung, was passiert, wenn man das Ideal konkret inkarniert: ein Resonanzraum, Leben in der Resonanz, in Beziehung und dadurch Neues.»

Ein Beitrag von Bruno Frei und Birgit Oberhofer. Fotos von Kathrin Reusser und Josiane Hoffmann.

02.05.2025 von: Ulrike Comes in DACH