Bernhard Maria Hardt (28.3.1943 – 24.8.2023)
Geboren im Zweiten Weltkrieg bekam Bern Hardt – wie er vielen bekannt war – im Bunker als Kleinkind eine Maserninfektion. Das führte zu einem an Taubheit grenzenden Hörverlust. Seine Mutter, eine Kriegerwitwe, begleitete ihn dann zum guten Hinsehen sowie in seiner sprachlichen Entwicklung.
1965 besuchte er die Mariapoli in Fulda. 1983 heiratete er Christine. Gemeinsam bereiteten sie sich als Verlobte schon im Familienkreis auf das Leben im Ideal der Einheit vor. Sie schlossen sich nacheinander den Freiwilligen an. Zwei Söhne wurden geboren. Die Familie lebte in Vallendar am Mittelrhein.
Sein künstlerisches Talent brachte Bern auf Kunstausstellungen und Mariapolis ein, wo er viele Bühnenbilder gestaltete. Nicht zuletzt hat er seine Liebe und sein Können als Silberschmied in den Klaus-Hemmerle-Preis und in die Kapelle im Zentrum Frieden investiert. Über die NEUE STADT entstand eine Verbindung zu den Künstlern, die aus der Spiritualität der Einheit leben. Für sehr viele Priesteramtskandidaten war Bern in den Gesprächen um die Gestaltung ihrer Kelche ein Begleiter auf dem Weg zur Weihe und darüber hinaus.
Viele beschreiben ihn als „tief glaubenden, großzügigen, streitbaren und treuen Freiwilligen“, als einen, der immer aufmerksam war und nie an der Oberfläche blieb. Nachhaltig blieben die Begegnungen im Kernkreis, wo er immer wieder nachfragte, wie die Spiritualität im Hier und Heute zu leben sei.
Jemand erinnert sich nach seinem Tod so an ihn: „Trotz seiner Schwerhörigkeit kennzeichneten ihn Zugewandtheit und seine Fähigkeit, über die Hemmschwelle des Schlechthörens hinaus in Kommunikation zu treten. Das spricht für seine innere Einstellung, sich nicht in Isolation zu begeben, sondern offen zu sein für seine Mitmenschen. Seine Fähigkeit, über das Sehen (auch beim Lippenlesen) zu ‚hören‘, ließ ihn wach und aufmerksam sein, erlaubte ihm, vieles tiefenscharf wahrzunehmen und in seiner Kunst zum Ausdruck zu bringen.“
Ein Beitrag von Christine Hardt und Jürgen Materla; Redaktion Gabi Ballweg, Foto: privat