Walburga Wally Bäuml (10.3.1935 – 3.6.2024)

Die Kindheitserfahrungen in einer Bauernfamilie in Oberbayern, geprägt von Natur und vertrauensvollen, tragenden Beziehungen gaben den Ton an für das Leben von Wally. 

Sie heiratete sehr jung; mit ihrem Ehemann Sepp verband sie eine starke Liebe, durch dick und dünn hindurch, bis zu seinem Tod 2003 und darüber hinaus. In jungen Jahren waren sie gern mit dem Motorrad unterwegs, hatten nicht viel Geld, aber viele Freunde. Kinder waren immer im Haus, die eigenen drei und andere. Sie waren ihr nie eine Last.

Anfang der 1960er-Jahre lernte Wally durch Pfarrer Sepp Gleich die Fokolar-Bewegung kennen und war sofort „Feuer und Flamme“. Menschen zu finden, die wie sie ihren Glauben konkret im Alltag leben wollten, hat ihr sehr viel bedeutet. Sie genoss die Begegnungen und lebte genau so weiter in ihrem Umfeld, das wenig von der Fokolar-Bewegung wusste oder nicht interessiert war. Durch ihre praktischen Talente (kochen, backen, Garten, putzen, nähen) hatte sie unzählige Möglichkeiten, ihre Liebe zu zeigen. Dafür brauchte sie keine guten Vorsätze und so war es logisch, dass sie dafür auch nicht gelobt werden wollte.

„Sich einszumachen“ schenkte ihr eine große Offenheit. Sie hatte klare Ideen und scheute sich nicht, sie auszusprechen. Schicksalsschläge verschiedenster Art trafen sie, sei es in Familie wie im Fokolar. Sie verkraftete sie geistlich und menschlich gut, ein Geschenk Gottes. Die verschiedenen Fokolare, zu denen sie seit den 1970er-Jahren gehörte, profitierten von ihrem Schwung, ihrer Lebensfreude, der Bodenhaftung, ihrem aufrichtigen Mitfühlen, ihrer Kreativität, ihrem Humor, ihren Erfahrungen und der praktischen Liebe.

„Gott ist die Liebe“ war ihr häufiger Ausspruch, als sie noch ins Fokolar kommen konnte. Sie war Mittelpunkt der Gemeinschaft vor Ort, hat mit allen Beziehung gelebt. Das blieb so, auch wenn die drei Jahre im Pflegeheim aufgrund einer schnell voranschreitenden Demenz für sie sehr hart waren.

Friedlich ist sie in die Mariapoli im Himmel hinübergegangen. Wer weiß, vielleicht hat sie ja dort etwas aufgemischt mit ihrer Lebensfreude. 

Ein Beitrag von Tochter Ingrid (Fokolar Bremerhaven) und ihrem Fokolar „Eccomi“, München; Foto: privat